die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am September 22, 2014, 11:02:16

Titel: Die Stunde der Mistelbirken
Beitrag von: Ingo Baumgartner am September 22, 2014, 11:02:16

Mistelbälle, die wie Vogelnester wirken,
hängen weithin sichtbar in Septemberbirken.
Blätter trägt der Boden mehr schon als der Baum,
Abendwolken tragen Gold im Strahlensaum.

Größer scheint das Feld zu sein in seiner Leere,
lange fort sind Halm und körnersatte Ähre.
Stille, wie der Herbst sie wohl besonders mag,
zieht ins Land, zu Ende geht ein schöner Tag.
 
Titel: Re:Die Stunde der Mistelbirken
Beitrag von: cyparis am September 22, 2014, 13:09:45
O, lieber Ingo!


wie ist das schön!
Und wie sehr erinnert es mich an das bebaumte Wiesenhügelweidetal meiner Jugend!
Welche Erinnerungen bei diesem stimmungsgetränkten Gedicht aufsteigen...


Süßklebrige Vogel-Grüße
von
Cyparis
Titel: Re:Die Stunde der Mistelbirken
Beitrag von: Sokrafisch am September 27, 2014, 15:16:52
Blätter trägt der Boden mehr schon als der Baum,
Abendwolken tragen Gold im Strahlensaum.


Fabelhafte Verse.

Der assonante Doppelreim im zweiten Vers "AbendwOlken trAgen GOld" gibt der an sich schon guten Idee eine ebenbürtige Form. Schön auch, wie sich die A-Assonanz im (gelungenen) Neologismus des Strahlensaums forsetzt.




Grüße,
Sokrafisch

Titel: Re:Die Stunde der Mistelbirken
Beitrag von: Erich Kykal am September 27, 2014, 15:20:19
Hi, Ingo!

Schöne Herbstbeschwörung!

Meine Lieblingsstelle: S1Z3

LG, eKy