die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Erich Kykal am Januar 10, 2015, 13:43:18
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Tiefer rauscht es in den Föhren,
wenn die warmen Winde wehen,
manches hab ich dort gesehen,
woran andere sich stören:
Zweie, die im Sang der Föhren
Arm in Arm im Rauschen stehen,
zärtlich lächeln, wenn sie gehen
und einander angehören.
Sagt warum, ihr dunklen Föhren,
muss ich fremde Liebe sehen
zwischen euren Schattenzehen,
all ihr Werben und Betören?
Sagt warum, ihr dunklen Föhren,
könnt ihr aller andern Flehen,
nur das meine nicht verstehen,
all mein Sehnen und Beschwören?
Tiefer rauschen meine Föhren,
wenn die warmen Winde wehen,
eh sie ihre Wipfel drehen
und nur fremde Lieder hören.
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Lieber Erich,
das Rauschen der Föhren und das Tönen der Klage ist wahrlich (be)rauschend.
Zumal Föhren zu meinen Lieblingsbäumen gehören.
Aus ihrem Rauschen läßt sich so manches Lied heraushören - besonders dann, wenn der warme und sehnsuchtsschwangere warme Süd weht.
Herrlich, Dein Gedicht, auch wenn es noch so traurig ist.
Eine Melodie, ganz nach meinem Herzen geschafften..
Ungewöhnlich bei Dir: die Form.
Erinnert mich von ferne an H.v.Hofmannsthal
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hi, Cypi!
Früher habe ich öfter kurzhebigere Verse mit betontem Auftakt geschrieben. Erst seit der Sonettphase kommt das viel seltener vor. ;) 8)
Ich gebe dir Recht - es klingt ein wenig nach dem guten alten Hugo! Der ließ ja wirklich oft die Wälder rauschen! ;) :D
LG, eKy
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Hallo Erich,
ganz abgesehen von inhaltlicher und sprachlicher Qualität, gefällt mir bei diesem "berauschenden" Gedicht auch die gewählte Strophenform sehr gut.
Für mich macht die Vielfältigkeit die Lyrik erst so richtig interessant und liebenswert.
Einfach schööööön!
LG Daisy
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Hi, Daisy!
Danke für die Blumen. Ich persönlich würde dieses Werk in der eigenen Rubrik eher unter "mittelprächtig" abheften - ich sehe ein paar Schwächen.
LG, eKy
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Lieber Erich -
es klingt ein wenig nach dem guten alten Hugo! Der ließ ja wirklich oft die Wälder rauschen!
und den Vorfrühlingswind wehen!
(auch schiere Schönheit).