die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Curd Belesos am Januar 13, 2015, 00:30:10

Titel: Die Liebe starb
Beitrag von: Curd Belesos am Januar 13, 2015, 00:30:10
Der junge Lenz verwirrte Herz und Sinne,
als man verliebt dicht beieinander stand
und als sein Mund dann ihre Lippen fand,
begann für sie die hohe Zeit der Minne.

Doch starb die Liebe mit den Ehejahren,
es trennte sie viel mehr als sie verband;
sie gingen beide nicht mehr Hand in Hand
auch wenn sie noch als Paar zusammen waren.

Die Liebe ist so zart wie eine Blume,
die nur bei steter, sanfter Pflege blüht,
da sie erst dann auch die Erfüllung gibt.

Denn sie gereicht nur Liebenden zum Ruhme,
wenn stets geschürt, die Leidenschaft noch glüht,
weil sie im grauen Alltag sonst versiegt.

Die Liebe starb  (1. Überarbeitung)

Der junge Lenz verwirrte Herz und Sinne,
als sie verliebt dicht beieinander standen
und ihre Lippen sich zum Kusse fanden,
begann für sie die Zeit der hohen Minne.

Doch starb die Liebe mit den Ehejahren,
und was sie einst in Liebe tief verbunden,
war ihnen aus dem Herzen längst verschwunden,
obschon sie noch als Paar zusammen waren.

Die zarte Liebe die wie eine Blume,
durch sanfte Pflege strahlend für sie blühte,
ist längst verblasst und still davongegangen,

denn es gereichte beiden nicht zum Ruhme,
wenn ungeschürt das Feuer nicht mehr glühte
und kalten Herzen fehlt es an Verlangen.


© Curd Belesos

Titel: Re:Die Liebe starb
Beitrag von: Erich Kykal am Januar 13, 2015, 19:57:21
Hi, Curd!

Ein sehr schönes Sonett, das zum Mitdenken einlädt (Puh - haben wir deine lyrische Limerenzphase überstanden??? ;) :D)

Kleinigkeiten:

S2Z3 - Komma am Zeilenende.

S2Z4 - Altern.: "obschon sie noch ..." liest sich flüssiger.

S4Z2 - Kein Komma nach "geschnürt".

S4Z3 - "Gibt/versiegt" ist kein Reim, klingt nur ähnlich.


Was mich insgesamt ein wenig stört, sind die vielen männlichen Kadenzen, die den weichen melodischen Fluss des Sonetts zerstückeln.

Vorschlag für die Terzette:

Die Liebe war von je wie eine Blume,
die nur bei steter, sanfter Pflege blühte,
uns wie ein Duften die Erfüllung brachte.

Den Liebenden gereichte sie zum Ruhme,
wenn so geschürt die Leidenschaft noch glühte
und graues Einerlei lebendig machte.



Vergleiche und du wirst feststellen, dass es mit weiblichen Kadenzen viel besser zum Inhalt passt. :) Versuche ohnehin immer Worte zu wählen, welche die Sprache deiner Werke im Fluss halten, obstruktionsfrei über die Lippen kommen. Beispiel: letzte Zeile - "Einerlei" contra "Alltag". Vergleiche die Zeilen: was liest sich flüssiger, weicher, lyrischer?

Ich hoffe, ich bin nicht allzu schulmeisternd ... ich versuche nur, hilfreich zu sein!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Titel: Re:Die Liebe starb
Beitrag von: charis am Januar 13, 2015, 22:11:43
Der junge Lenz verwirrte Herz und Sinne,
als man verliebt dicht beieinander stand
und als sein Mund dann ihre Lippen fand,
begann für sie die hohe Zeit der Minne.

Doch starb die Liebe mit den Ehejahren,
es trennte sie viel mehr als sie verband;
sie gingen beide nicht mehr Hand in Hand
auch wenn sie noch als Paar zusammen waren.

Die Liebe ist so zart wie eine Blume,
die nur bei steter, sanfter Pflege blüht,
da sie erst dann auch die Erfüllung gibt.

Denn sie gereicht nur Liebenden zum Ruhme,
wenn stets geschürt, die Leidenschaft noch glüht,
weil sie im grauen Alltag sonst versiegt.

© Curd Belesos


Gefällt mir, lieber Curd. Die Übung möge gelingen!  ;)
Lieben Gruß
charis
 
Titel: Re:Die Liebe starb
Beitrag von: cyparis am Januar 14, 2015, 18:39:56
Lieber Curd,


kurz wie immer:

begann für sie die hohe Zeit der Minne.
könnte mir auch so gefallen:


Begann für sie die Zeit der hohen Minne.

Unwillkürlich sehe ich ein Burgfräulein vor mir.
Als hätten  d i e  die hohe Minne gepachtet.

Auf die Interpunktion hat Dich Erich bereits hingewiesen.


Innig minniglichen Gruß
von
Cyparis


der bedauert, daß das Ende der Liebesgeschichte so ins Trübe abdriftet.
Titel: Re:Die Liebe starb
Beitrag von: Curd Belesos am Januar 15, 2015, 12:10:35
moin moin Erich, dein "Puh" kommt ein paar Jahre zu früh  ;D

habe herzlichen Dank für deine Arbeit an meinen Versen.
Ich habe das Sonett überarbeitet und würde mich über einen Kommentar von dir freuen.


Liebe Charis,
liebe Cyparis,

eure Freude freut mich   :)

Lieben Gruß

Curd