die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: gummibaum am Januar 22, 2015, 17:24:21

Titel: Spiegelbruch
Beitrag von: gummibaum am Januar 22, 2015, 17:24:21
Wenn ich Augenblicke säume,
spiegeln sich in Binnenseen
weit verzweigte, hohe Träume,
die an ihren Ufern stehen.

Doch da öffnet Tiefe Quellen,
um ihr Kaltes einzumischen.
Meinen Spiegel trüben Wellen,
die das schöne Bild verwischen.
Titel: Re:Spiegelbruch
Beitrag von: Erich Kykal am Januar 22, 2015, 19:42:23
Hi, Gum!

Rilkiesk geradezu! Worte wie "einmischen" in der Bedeutung von "hin"einmischen oder die verwischenden Wellen - Worte und Elemente, die jener Dichter ebenfalls benutzt hat.

Sehr gern gelesen!

Einziger Stolperer: Es kommt drauf an, wie man "Seen" in S1Z2 ausspricht. Dementsprechend wäre der Reim dann entweder so wie hier - oder als Verkürzung zu schreiben: "stehn".
Ich zB spreche den 2. Vokal vom Doppel-"e" nicht extra betont, darum irritierte mich dein "stehen" kurz.
Aber das ist eben Ansichtssache - kein Fehler, sondern bloß eine Stelle mit Potential für kleine Hoppalas. :D

LG, eKy
Titel: Re:Spiegelbruch
Beitrag von: gummibaum am Januar 22, 2015, 22:04:38
Danke, lieber Erich. Ich spreche es eher zweisilbig.

Gute Nacht und LG
gummibaum
Titel: Re:Spiegelbruch
Beitrag von: cyparis am Januar 23, 2015, 11:30:42
Ich in der Regel auch:
Se-en.

Auf der andren Seite kann ich es mir auch zurechtbiegen:

Was hab ich in diesen Seen
an Unergründlichkeit gesehn!


So oder so:
Ich fühle mich an Sigmund Freud erinnert.
Den ich, je älter ich werde, zu schätzen lerne.
Aber nicht wegen seiner psychoanalytischen Meriten.


Feines Traumbild, lieber gummibaum.
Dein "da" lese ich immer wieder als "dann". Plötzlich.


Bewimperten Gruß
von
Cyparis