die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Erich Kykal am Januar 31, 2015, 12:10:39
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Sie stand am aufgeschlagnen Buch, als wäre
die eine sie der lauschenden Dryaden,
die nicht verschwände, wenn die Flöte schweigt,
und er der Satyr, dem ihr Herz sich neigt,
auf dass es ihm das Nötige gewähre,
ins Innerste sein Drängen einzuladen.
Und er, der Dichter, wusste um ihr Sehnen,
und barg es sorglich in geschmolznen Worten
wie ein Verführter, der nun selbst verführt,
wo er ihr Innerstes um sich verspürt
aus ihren Blicken, die sich seiden dehnen
und ihm erzählen von geheimen Orten.
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moin moin Erich,
das ist so fein gesponnen, dass ich es mehrmals lesen musste um die Feinheiten zu begreifen.
Sehr gerne und mit Freude gelesen ;)
LG
CB
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Hi, Curd!
Danke für das Lob!
Interessanterweise dies: Ich schrieb das obige und das Gedicht "Moderne Lyrik" gleich hintereinander, dennoch stürzte sich hier und anderswo alles auf letzteres und ignorierte dieses, obwohl es eigentlich wesentlich "lyrischer" und wertiger ist. Aber die Menschen scheinen sich wohl eher von Dingen angezogen zu fühlen, die polarisieren - das schreit ihnen wohl deutlicher entgegen! ;) ;D
LG, eKy
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Wunderbar, lieber Erich, ein herrliches Bild!
Ich habe es auch mehrmals betrachtet, aber nicht, weil ich es nicht verstanden hätte.
Hab ganz tiefen Dank!
Liebe Grüße aus dem Südwesten
von
Cyparis
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Wunderschön, lieber Eky!
Und er, der Dichter, wusste um ihr Sehnen,
und barg es sorglich in geschmolznen Worten
Woher hast du das gewusst? :-*
Lieben Gruß
charis
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HI, Cypi, Charis!
Vielen Dank für die lobenden Worte! Ich bediene mich selten der Gestalten und Bilder der klassischen Mythologie - zu oft hat man sie bemüht - aber hier erschien mir das Gleichnis passend: der lesende Dichter als Flöte spielender Satyr, und die Lauschende die scheue bezauberte Dryade.
LG, eKy
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Ja, das ist sehr geglückt!