die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am Februar 06, 2015, 00:45:31
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Im Wonnemonat Mai vor fast zwei Jahren
hab ich zur Hochzeit ein Sonett geschrieben
und schwor, auf ewig würdet ihr euch lieben,
ihr schönen Mädchen mit den wilden Haaren.
Fortuna hat ihr Wechselspiel getrieben
wie mit so vielen jungen Ehepaaren.
Die Eine wollt vom Leben mehr erfahren,
die Andre ist allein zurückgeblieben.
Das Ende eurer Liebe, es bedrückt mich.
Ein ideales Paar hat sich gefunden.
Wenn ich euch sah, dann wirktet ihr so glücklich.
Und nun? - Jedoch, die Zeit heilt alle Wunden.
Ist auch das Ende traurig augenblicklich,
so denkt ihr später an die schönen Stunden.
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Hallo Jenny,
auch in Beziehungen zwischen Frauen funkt das Leben zuweilen disharmonisch. Sympathisch praxisnah und mit tröstlicher Aussicht geschrieben.
Sehr gern gelesen.
Gute Nacht sagt
gummibaum
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Hi, Jenny!
Wunderschön! Meines Erachtens liegt die besondere Wertigkeit dieser Dichtung nicht im Lamento über eine entglittene Beziehung, wie sie nun mal überall passiert, sondern in der Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit dessen, wie sie mit Homosexualität umgeht. Umso stärker die Wirkung, denn genauso selbstverständlich und "normal" sollte der Umgang aller damit sein!
Sehr gut geschrieben, extrem stark in der Aussage, ohne mit einem moralischen Zeigefinger winken zu müssen!
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Liebe Jenny,
Abgesehen davon, dass es nicht "unterscheidet" und schön verdichtet ist,
hat mich zu Tränen gerührt:
Ist auch das Ende traurig augenblicklich,
so denkt ihr später an die schönen Stunden.
Dafür braucht man viel Lebenserfahrung und es ist so WAHR!
Lieben Gruß
charis
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Hallo ihr Lieben,
diese Trennung hat mich schwer erschüttert. Diese reizenden jungen Frauen schienen füreinander geschaffen. Immer, wenn ich sie sah, wirkten sie sehr harmonisch. Sie waren eine Augenweide. Alles schien perfekt zu sein.
Und nun, nach nicht mal zwei Jahren, die plötzliche Trennung.
Vielleicht war der Stress mit dem Job und dem Studium zu viel. Auch wünschten sie sich ein Kind, aber daraus wurde nichts.
Ewige Treue, ist sie überhaupt noch zeitgemäß? Geben wir Menschen von heute zu schnell auf, wenn es Probleme gibt? Ehe und Romantik, passt das überhaupt zusammen?
Schade um dieses Liebespaar.
O Fortuna, wie der Mond so veränderlich…
Ich hoffe, dass sie nicht verbittern und sich eines Tages mit Freuden an die schöne gemeinsame Zeit erinnern können.
Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny
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Hi, Jen!
Man projiziert oft eigene Sehnsüchte auf so perfekt anmutende Paare, die auszuleben scheinen, wonach man selbst immer - und vielleicht vergebens - gesucht hat. Umso schmerzlicher dann die Einsicht, dass nichts von Dauer ist. Aber das ist auch gut so.
LG, eKy
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Hi Erich,
das ging mir auch gerade durch den Kopf.
Wie du weißt halte ich nichts von der Ehe. Doch diese beiden Frauen waren für mich die absolute Ausnahme. Ja, es war der ewige Traum vom Glück. Wie gerne habe ich ein bisschen mitgeträumt und dachte mir: Die große Liebe, sie ist doch keine Illusion.
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
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Liebe Seeräuber-Jenny -
mein erster Kommentar ging leider flöten.
Ich bin ganz traurig, daß diese glückliche Verbindung nicht gehalten hat, aber das haben leider viele Ehen an sich.
Ich denke noch an das Glückwunschgedicht, das seinerzeit a.a.O. hohe Wellen schlug.
Ein sehr wehmütig stimmendes Sonett!
Ganz lieben Gruß
von
Cyparis
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Dass is aber schade, richtig traurig. Aber geschieden wird immer und überall, da beisst keine Maus nen Faden ab.
Aber gefallen tut mir die Dichtung schon!
Ricardo
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Sehr schade! Die schönste und innigste Hochzeit, die ich je erlebt habe, vor knapp zwei Jahren. Ich hatte den Beiden erst neulich gesagt, dass ich eigentlich nicht an die Ehe glaube. Aber sie wären die große Ausnahme für mich. Sie haben damals nicht widersprochen. Zwei Wochen später waren sie getrennt. Für Marleen kam es aus heiterem Himmel.
Echt jammerschade. So schnell kann es schief gehen.
Marleen liebt Kinder über alles und wünscht sich so sehr eine Familie. Lena war noch zu jung und neugierig.
Liebe Grüße
Seeräuber-Jenny
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moin moin Jenny,
Z4/S1 ist eine wunderbare Zeile, für dieses traurige Gedicht. Sehr gekonnt aufgebaut, ganz cool und doch so bezaubernd verpackt mit den wilden Haaren. Ich lese es sehr gerne.
Marleen liebt Kinder über alles und wünscht sich so sehr eine Familie. Lena war noch zu jung und neugierig.
Es ist schon merkwürdig, mir ging es in meiner ersten Ehe ebenso. Jetzt habe ich zwei Kinder und vier Enkel ;)
Die wünsche ich Marleen auch.
Dir wünsche ich noch weitere so elegante, nonchalante Ideen.
Einen müden Gruß zur Nacht
von Curd.