die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: cyparis am M?RZ 23, 2015, 20:27:01
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Wo ist der Weinberg, in dem ich einst spielte?
Wo der Brüder, der lieben, Gesang?
Wo sind die Reben, die ich durchwühlte?
Wer schreitet heute die Pfade entlang?
Wo klingt nun der Amsel Geschwatz, ihr Flöten?
Wo glitzern die Echsen im Gras und im Stein?
Wann sickern aus Trauben die fruchtigen Röten?
Wann raste ich nochmals am felsigen Rain?
Mählich, mählich ward ich älter.
Wage meine Schritte nicht mehr hoch hinaus.
Ich lande bald in Gottes Kelter.
Den letzten Kern pickt sich ein Spatz heraus.
ad hoc
22. März 2015
( angeregt von gummibaums "Rosine")
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Von Eky überarbeitete und harmonisierte Fassung:
Wo ist der Weinberg, in dem ich einst spielte?
Wo blieb der Brüder, der lieben, Gesang?
Wo sind die Reben, die gern ich durchwühlte?
Wer schreitet heute die Pfade entlang?
Wo klingt der Amsel Geschwatz nun, ihr Flöten?
Wo lockt das Glitzern der Echsen am Stein?
Wann fallen Trauben in fruchtige Röten?
Wann steh ich wieder am felsigen Rain?
Mählich, mählich ward ich immer älter.
Keine Schritte mehr zu hoch hinaus.
Lande bald in Gottes großer Kelter -
Den letzten Kern pickt sich ein Spatz heraus.
24. März 2015
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Hi, Cypi!
Gefällt mir sehr gut, trotz Schwermut!
Ein paar Tipps:
Wo ist der Weinberg, in dem ich einst spielte?
Wo blieb der Brüder, der lieben, Gesang?
Wo sind die Reben, die gern ich durchwühlte?
Wer schreitet heute die Pfade entlang?
Wo klingt der Amsel Geschwatz nun, ihr Flöten?
Wo lockt das Glitzern der Echsen am Stein?
Wann fallen Trauben in fruchtige Röten?
Wann steh ich wieder am felsigen Rain?
Mählich, mählich ward ich immer älter.
Keine Schritte mehr zu hoch hinaus.
Lande bald in Gottes großer Kelter -
Den letzten Kern pickt sich ein Spatz heraus.
In S1 habe ich metrische Angleichungen vorgenommen, um die Silbenanzahl pro Zeile anzugleichen.
In S2 gab es plötzlich unbetonte Auftakte, das passte nicht zum Rhythmus von S1. Da hier in S2 aber inhaltlich dasselbe los ist wie in S1, erschien es mir unlogisch, den ´Rhythmus zu ändern. Ich habe die betreffenden Zeilen also auf betonten Auftakt gebürstet.
Bis hierher waren beide Strophen vierhebig.
S3 ist fünfhebig, aber hier, sozusagen bei der "Moral von der Geschicht", setzt sich das sogar verstärkend von den vorhergehenden Zeilen ab.
Allerdings war Z2 zu lang.
Z3 begann unbetont, aber das ließ sich leicht beheben.
Z1 und 3 sind nur vierhebig. Sollte das nicht bewusst so geplant gewesen sein, biete ich hier fünfhebige Alternativen an.
Da auch die letzte Zeile wieder unbetont beginnt (hier fällt mir allerdings nichts Adäquates mit betontem Auftakt ein, das die Wirkung der Botschaft ebenso gut vermittelte), würde ich sie nochmals absetzen, sodass sie als finale Conclusio frei steht und umso stärker als lapidarer Schluß"gag" wirken kann. Das würde auch mit dem Rhythmuswechsel versöhnen.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Lieber Erich,
hab Dank für die viele Mühe, die Du Dir wieder gemacht hast!
Du Meister der Hebungen und Kadenzen hast wieder erfolgreich geglättet.
Jetzt steht Deine Fassung unter meiner störrischen (die mir beinahe besser gefällt ;)).
Du siehst ja, daß es eine Augenblickseingebung war.
Laß Dich ganz lieb grüßen
von
Cyparis
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Zufall isses bestimt nich:
Bin auch in de Wingerte aifgewachsen.
War ich aber mitm Velo unterwegs, war nich so steil.
Erinner mich gern!
Ricardo
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Das freut mich, Ricardo.
In welcher Gegend denn? Ich kenne nur die steilen Weinberghänge.
Hoch lebe die Erinnerung!
Freundlichen Gruß
von
Cyparis
PS du kommst leider nur sehr sporadisch.