die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am Juni 28, 2015, 01:46:02
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Nun, du bist nicht Ulrike von Levetzow,
und ich bin nicht der alte Meister Goethe.
Doch leide ich wie er wohl tausend Nöte,
und fragst du mich, wie’s geht, sag ich: Es geht so.
Der Faun bläst uns ein Lied auf seiner Flöte.
Du bittest mich zum Tanz, das Lied ist so slow.
Ach, Liebe ist ja nur noch eine Live-Show.
Wie kommt es nur, dass ich trotzdem erröte?
Du Liebster, lass uns Raum und Zeit vergessen
und all die dummen Sprüch übers Alter.
Du denkst, das wäre allzu sehr vermessen?
Doch sind wir nicht viel mehr als Eintagsfalter.
Und haben wir uns erst einmal besessen,
dann gibt’s für uns ganz sicher keinen Halt mehr.
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Liebe Jenny -
ich kam bei manchen Reimwörtern ins Straucheln,
hab aber ansonsten gar nix zu mäkeln!
Immer zu, mach mal!
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hi, Jenny!
Mir geht es wie Cypi: Mit Levetzow/so/slow/show habe ich Probleme. Zum einen sind da die unschönen Anglizismen, zum anderen das "so" mit kurzem, knackigem "o", während die anderen drei Wörter phonetisch eher in einem langgezogenen <ou> ausklingen.
Dann wäre dann noch die Schlussphrase. Richtig wäre: "dann gibt's für uns kein Halten mehr." in dem Sinne, dass unsere Zweisamkeit dann nichts mehr verhindern oder hemmen kann. Wie du es schreibst, bedeutet es aber, dass ihr tatsächlich keinen Halt mehr habt: Ihr seid haltlos im Sinne von entwurzelt, hilflos, ausgeliefert.
Zuletzt wäre da noch die überhängende Silbe von "Halt mehr". Sonette sollen weibliche Kadenzen haben, ja, aber hier hängt ein ganzes Wort über, zwar unbetont, aber dennoch zuviel.
Abgesehen davon gut gelungen!
LG, eKy
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Macht doch nix, Erich -
es ist ein tiefempfundenes Gedicht und macht das Forum reicher.
LG
Cyparis