die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: cyparis am September 06, 2010, 12:33:24
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Im Tag ein Traum. Im Träumen süße Nacht.
Im Banne eines Blicks mit Meerestiefe;
im sanften Zwange einer starken Hand
mit unermeßlich, nie gekannter Macht...
ach! daß ich ewig, nimmerendend schliefe
und somit nie verlör' dies unlösbare Band
von mir zum allerhöchsten Geistesland!
Hand und Blick, die all mein Sein umfangen,
hoben strafend sich zu meinem Blick;
zogen Grenzen, die zu überschreiten nie sich Wille wagte,
an das Jenseits zu gelangen, -ach, ich so gefangen! -
diese Hand versagte.
Jämmerliches Ungeschick,
das zwischen Blick und Sehnsucht ragte,
da ich in schwachem Können ganz versagte...
"Zur Hölle!" sag ich "mit dem Blau in seinen Augen!"
Ah, nein - zum Himmel soll es leuchten,
weil es des Geistes, Wissens Stätte bleibt.
"Zur Hölle!" sag ich "mit der Hände Gruß!"
Ah, nein - weil sie das Firmament erreichten,
das Stern zu Sternen, sie zu Sonnen treibt,
ist's eine dieser Hände,
die mein Menetekel schreibt,
das Upharsin in meinen Tag, in meinen Traum.
Doch: Keine Wand, an der ein Glas zerschellt,
kein Tisch, den Tränen oder Flüche rauhen.
Nur mein Tasten längs des Schlafes Saum,
dem Frühe, Düster, Hoffen sich gesellt,
in dem ich - leise, sachte! - Zukunftssegel schauen
darf. Sonder Glück. Und ohne ihnen je zu trauen.
.
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Menetekel ufarsin.
Wer viel säuft ist schneller hin!
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Du beehser Du!
Damals war ich total "trocken"!
Vielleicht deswegen "von den Socken".
cyparis
mit
liebem Gruß
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Will keiner sich an diese Verse wagen?
Ich schrieb sie doch mit Herzblut hin.
Vielleicht sollt ich das Dichten mir versagen.
Es hat ja doch so wenig Sinn...
:)
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Liebe cyparis!
Das Dichten, meinst du, habe wenig Sinn?
Ich denke vielmehr, es ist ein Gewinn!
So schreib ich, wenn ich manchmal traurig bin,
die allerschönsten meiner Reime hin.
Hast du das Spiel der Liebe auch verloren,
verstieß dich schnöde, den du auserkoren,
so wurde doch ein Meisterwerk geboren.
Ich hoff, es klingelt jetzt in seinen Ohren!
Zur Hölle mit den selbstsüchtigen Trieben,
zum Himmel hoch die Herzen, die sich lieben.
Ach, wär er damals nur bei dir geblieben,
er schwebte heute noch auf Wolke Sieben.
Ein wunderschönes, trauriges, anrührendes Gedicht. Es hat mich sehr berührt, so sehr, dass ich Scheu vor dem Kommentieren empfand. Ich gratuliere dir zu diesem außergewöhnlichen Werk, das mit Herzblut geschrieben wurde.
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
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Die Räuberbraut spricht für uns alle.
Für mich bestimmt, in diesem Falle.