die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: gummibaum am M?RZ 15, 2016, 08:43:08

Titel: Der Milchkaspar
Beitrag von: gummibaum am M?RZ 15, 2016, 08:43:08
Der Mond ist aufgegangen,
doch eine seiner Wangen
ist nicht mehr knackig rund.
Statt Sternenmilch zu trinken,
lässt er die Tröpfchen blinken,
und das ist ungesund.

Wie war er hell und prächtig!
Nun krümmt er fahl und schmächtig
die sichelnde Gestalt.
Die Milch ist ausgegossen
die Straße längs geflossen.
Nun stirbt er sicher bald.

Er ist ins Nichts gesunken.
Doch, was er nicht getrunken,
das blinkt und ruft ihn scheu.
Und durch der Sterne Reigen
sieht man ihn plötzlich steigen 
und runden sich auf's Neu.
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: Knacki am M?RZ 15, 2016, 08:55:40
Hallo Gummibaum

jetzt noch mit der bekannten Melodie unterlegt, dann wird es  ein Hit

schöne Grüße
der Knacki
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: Erich Kykal am M?RZ 15, 2016, 14:15:32
Hi, Gum!

Vorschlag für die letzte Zeile: "..., // und runden sich auf's Neu."

Ein sehr flüssiger Duktus trägt den Leser beschwingt durch die Strophen - ein Ohrwurm geradezu! Ein Kinderlied?

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: gummibaum am M?RZ 15, 2016, 16:37:29
Lieber, Knacki, lieber Erich,

vielen Dank. Der Halbmond sah mir gestern Abend beim Radfahren zu. Als ich wieder zu Hause war, habe mal das Abendlied/Kinderlied ("Der Mond ist aufgegangen...") mit dem Suppenkaspar gekreuzt.

Erich, der drittletzte Vers beginnt auch mit "und". Ist das nicht zu viel davon?

LG gummibaum 

 


Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: Erich Kykal am M?RZ 15, 2016, 18:32:57
Hi, Gum!

Finde ich nicht! Ich selbst verwende mitunter sogar "und" an Beginn zweier Zeilen hintereinander. Es kommt auf die Sprachmelodie und den Inhalt an, ob es unangenehm auffällt.

LG, eKy
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: cyparis am M?RZ 17, 2016, 05:43:11
Lieber gummibaum,

viele "und"s können ein exzellenter Kunstgriff sein (ich muß gelegentlich mein "Und"-Gedicht rauskramen).
Die Verquickung des schönen Kunstliedes von M. Claudius mit dem Schwinden des Suppenkaspars - sehr gelungen.
Kaspar starb, der Mond leuchtet uns immer wieder!

Lieben, lobenden Gruß
von
Cyparis
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: gummibaum am M?RZ 20, 2016, 15:41:40
Liebe Cyparis,

ich habe Erichs Vorschlag umgesetzt. Danke für dein Lob und alles Gute für dich.

LG gummibaum
Titel: Re: Der Milchkaspar
Beitrag von: Erich Kykal am M?RZ 20, 2016, 20:27:41
Hi, Gum!

Dann solltest du aber auch den Bindestrich am Ende der Vorzeile entfernen, denn der ist bei meiner Version überflüssig, da man in einem Schwunge weiterliest.

LG, eKy