die Lyrik-Wiese

Spielwiese => Wiesengeflüster => Thema gestartet von: Fridolin am Mai 01, 2016, 07:18:57

Titel: Eisige Zeiten in Europa (Neufassung)
Beitrag von: Fridolin am Mai 01, 2016, 07:18:57
Nach Rom ist jüngst mein Ohm verreist,
doch leider war ganz Rom vereist.
Dort sammelte ein Opa Reisig
und sprach: »Jetzt wird Europa eisig.

Ich sah's in siebzig Lenzen groß,
die Zukunft schien mir grenzenlos.
Doch jetzt erleb als Greis ich Draht,
in Herzen minus dreißig Grad.

Europa nun auf Wegen geht,
wo Eis-Hauch ihm entgegenweht,
der tief ihm in die Ohren frisst,
dass es wohl bald erfroren ist.«

Bleibt Hoffnung noch, beizeit das Eis zu wenden,
um nicht im braunen Sumpf, wer weiß, zu enden!?
Titel: Re: Eisige Zeiten in Europa (Neufassung)
Beitrag von: Erich Kykal am Mai 01, 2016, 13:28:44
Hi, Fridolin!

Gut gegeben! Frostige Herzen lassen frieren!

Dass mit dem "Draht" in S2 ein dünner Mann gemeint ist, muss man sich - auch auf Grund der inversiven Art der Formulierung - erst mühsam im Kopf zusammenklauben - das ist schon ordentlich weit hergeholt! ;)

Gern gelesen! :)

LG, eKy
Titel: Re: Eisige Zeiten in Europa (Neufassung)
Beitrag von: Fridolin am Mai 01, 2016, 13:37:05
Hallo eKy,

wieso meinst du, dass mit "Greis ich Draht" ein dünner Mann gemeint sei? Mit "Draht" ist der Stacheldraht gemeint, der an den Zäunen der Balkanroute die Grenze versperrt.

LG Fridolin
Titel: Re: Eisige Zeiten in Europa (Neufassung)
Beitrag von: Erich Kykal am Mai 01, 2016, 14:19:20
HI, Fridolin!

Da sieht man, welche Verwirrung so eine Formulierung mit mehreren möglichen Assoziationen auslösen kann! ;D

Ich bezog das "ich Draht" auf den Greis! - Sorry.

Danke für die Erläuterung - jetzt ist alles klar! :)

LG, eKy
Titel: Re: Eisige Zeiten in Europa (Neufassung)
Beitrag von: cyparis am Mai 01, 2016, 21:21:05
Lieber Fridoli,

hab Dank, daß Du meiner Bitte gefolgt bist!
Die beiden (neuen) Schlußverse geben Deinem Gedicht noch einen Extra-Pfiff!

Ganz lieben Gruß
von
Cyparis