die Lyrik-Wiese
Spielwiese => Wiesengeflüster => Thema gestartet von: Fridolin am Mai 01, 2016, 07:18:57
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Nach Rom ist jüngst mein Ohm verreist,
doch leider war ganz Rom vereist.
Dort sammelte ein Opa Reisig
und sprach: »Jetzt wird Europa eisig.
Ich sah's in siebzig Lenzen groß,
die Zukunft schien mir grenzenlos.
Doch jetzt erleb als Greis ich Draht,
in Herzen minus dreißig Grad.
Europa nun auf Wegen geht,
wo Eis-Hauch ihm entgegenweht,
der tief ihm in die Ohren frisst,
dass es wohl bald erfroren ist.«
Bleibt Hoffnung noch, beizeit das Eis zu wenden,
um nicht im braunen Sumpf, wer weiß, zu enden!?
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Hi, Fridolin!
Gut gegeben! Frostige Herzen lassen frieren!
Dass mit dem "Draht" in S2 ein dünner Mann gemeint ist, muss man sich - auch auf Grund der inversiven Art der Formulierung - erst mühsam im Kopf zusammenklauben - das ist schon ordentlich weit hergeholt! ;)
Gern gelesen! :)
LG, eKy
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Hallo eKy,
wieso meinst du, dass mit "Greis ich Draht" ein dünner Mann gemeint sei? Mit "Draht" ist der Stacheldraht gemeint, der an den Zäunen der Balkanroute die Grenze versperrt.
LG Fridolin
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HI, Fridolin!
Da sieht man, welche Verwirrung so eine Formulierung mit mehreren möglichen Assoziationen auslösen kann! ;D
Ich bezog das "ich Draht" auf den Greis! - Sorry.
Danke für die Erläuterung - jetzt ist alles klar! :)
LG, eKy
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Lieber Fridoli,
hab Dank, daß Du meiner Bitte gefolgt bist!
Die beiden (neuen) Schlußverse geben Deinem Gedicht noch einen Extra-Pfiff!
Ganz lieben Gruß
von
Cyparis