Tag 19
Die Morgensonne weckt mich,
ist wie ein Schlag ins Gesicht.
So leblos und windstill die Bäume,
doch ich spüre sie nicht.
Ach wie gern würd ich fliehen
der Isolation ohne Gnad,
doch weiß ich genau,
nur so find ich den richtigen Pfad.
Wie ein Phönix stieg die Wut in mir an;
Der Heiland verdorben,
als hätt‘ Gift ihn zermürbt,
doch Hoffnung ist längst schon gestorben.
Wolken ziehn sich lang und noch länger,
wie es Nächte einst taten.
Soll ich diese länger ertragen
oder sie zu leben nun starten?
Hab versucht die Flucht zu ergreifen,
doch Tötung der Wurzeln – unmöglich.
Stattdessen ertrink ich im Blau
und werd dabei nicht mehr fröhlich.
Sag mir, wie kann ich’s erlauben,
mich in den Kampf endlich stürzen
und sollte ich fallen,
das Tief dort verkürzen?
22.05.2016