die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: gummibaum am August 12, 2016, 21:26:32
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Das Berge üppig grün. Aus weißen Steinen
die Hütten, ärmlich, an den Hang gedrängt.
Tief unten glänzt ein Bach. Darüber hängt
das schmale, lange Brückchen an zwei Leinen.
Es schwankt bedrohlich, als ich es betrete.
Die Bretter knacken, und in jedem Schritt
schwingt die Verheißung sichren Todes mit.
Ich schwitze trotz des Windes, und ich bete.
Und als ich drüben bin und rückwärts blicke,
erhebt sich Staub, ein Treiber lässt sich sehn,
und nun sind zwanzig Esel auf der Brücke,
und sie zerreißt nicht. Bunte Fähnchen wehn
an ihren Leinen. Über die Geschicke
lässt Buddhas Blick die große Ruhe gehn…
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Hi Gum!
S3Z2 - Da fehlt ein "sich" ...
S3Z3 gefällt mir nicht so gut. Ich hätte so getan:
Die Bretter knacken und in jedem Schritt
schwingt die Verheißung sichren Todes mit.
Ist aber nur eine stilistische Alternative.
Ein schönes Beispiel für den Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit! ;D
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Danke, Erich. Das ist besser.
LG g
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Hab auch ich einen kleinen Einblick nepalesicher Stimmung bekommen, der ich noch nie dort war.
Das Gedicht einwandfrei ausgeführt, wie immer sprachlich ansprechend.
Lieben Gruß wolfmozart
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Na, da freue ich mich. Danke, wolfmozart.
LG gummibaum
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Hi Gum!
Was mich interessieren würde: Warst du selbst mal dort und hast das wirklich so erlebt, oder hast du die Idee mit der Brücke aus irgendeiner Doku oder einem Film?
LG, eKy
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Teils, teils, Erich.
Ein altes Foto zeigt mich auf der Brücke. Die Passage der Esel ist erfunden.
Diese Tiere werden aber, in etwa dieser Anzahl aneinander gebunden und mit Baustoffen oder Waren beladen, auf den schmalen Bergwegen von Ort zu Ort getrieben. Wer nicht rechtzeig ausweicht...
Der Buddhismus macht die Menschen freundlich, und die großen Augen auf den Stupas strahlen so etwas wie zeitlose innere Ruhe aus.
LG g