die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: Günter am November 04, 2016, 15:47:05
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Er hatte zu sich eingeladen,
zu zirpen wie ein Schwarm Zikaden.
Ich kam und hätte fast geschworen,
er brauchte nur zwei fremde Ohren.
Ich hab die Lauscher aufgesperrt,
die er sogleich an sich gezerrt.
Sehr viel verstand er aufzutischen.
Ein Wort von mir war nicht dazwischen.
Kaum hab ich ihm zu sehr vertraut,
hat er ein Ohr mir abgekaut!
Ich lass ihn künftig nicht mehr walten -
das andre Ohr will ich behalten!
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Hi Günter!
Trefflich gedichtet! Da muss ich mich wohl selbst an der Backe nehmen, denn ich halte gern ganze Vorträge zu jedweden Themen, weil ich "so gut Bescheid weiß"! ;) ;D
Da reiße ich gern ganze Tischgesellschaften an mich - ist wohl eine Art Lehrerkrankheit! :(
Die Tipps:
Er hatte zu sich eingeladen,
zu zirpen wie ein Schwarm Zikaden.
Ich kam und hätte bei fast geschworen, Das "bei" ist da zuviel - Reste von "beinah"?
er brauchte nur zwei fremde Ohren.
Ich hab die Lauscher aufgesperrt,
die er sogleich zu sich gezerrt. Alternative: "an sich gezerrt"?
Sehr viel verstand er aufzutischen.
Ein Wort von mir passt’ nicht dazwischen. Statt "passt'" besser "war" oder "lag", das ist klarer und erspart die unschöne Verkürzung.
Da ich ihm hab zu sehr vertraut, Statt "Da" zu Beginn vielleicht besser "Kaum hab ich ihm ...".
hat er ein Ohr mir abgekaut!
Künftig lass ich ihn nicht mehr walten! Betonter Auftakt! Altern.: "Ich lass ihn künftig nicht mehr walten - // das andre Ohr will ich behalten!" - Also Bindestrich und die letzte Zeile ohne Klammern.
(Das andre Ohr will ich behalten!)
Sehr gern und amüsiert gelesen! :)
LG, eKy
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Lieber Erich,
hilfreich wie immer. Ja das Rudiment ist beim Löschen stehen geblieben. Es ist so bei mir, die allerneusten sind die allerbeliebtesten und darum fehlt einfach die Geduld. Nächstens lasse ich es einen Tag ruhen. Trotzdem sind Deine Hinweise sehr hilfreich. Danke!
Ob das Lehrer trifft, bei mir sind sie in dieser Statistik eher nicht vorn. Ich habe hier einen ... - nun ja der Sänger schweigt - im Auge (davon habe ich noch zwei). Aber, wenn ich ehrlich bin, muss ich auch auf mich manchmal Acht geben!!!
LG Günter
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Ja, manche tischen einem -außer Speisen- gleich ihr ganzes Leben auf und übersehen Signale der Unlust (wie Gähnen) hartnäckig.
Gut gedichtet, lieber Günter. Gern gelesen.
LG g
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Danke, lieber Gummibaum,
das freut mich.
Mit dem Gähnen könnte es schon klappen, doch das würde schon als sehr unhöflich Spuren hinterlassen.
Man will ja der Nette bleiben! ;D
Herzlichst Günter
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Hallo Günter,
wie in allen deinen bisherige Gedichten verstehst du es unterhaltsam und spannend zu schreiben.
Deine Pointen sind geistreich und vollenden deine Werke.
Hast einen Fan gewonnen. Ich freue mich auf weitere Köstlichkeiten aus Deiner Feder.
LG. Copper
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Lieber Copper,
Deine lobenden Worte erfreuen mich sehr!
Habe besten Dank fürs Lesen und Deinen Kommentar!
Herzliche Grüße
Günter
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Humorvoll geschilderte Alltagserfahrung, an der auf Dauer wohl noch niemand vorbeigekommen ist. Super auf den Punkt gebracht!
Lieben Gruß
Aspasia
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Hallo Günter,
sehr unterhaltsam, dein kleines Pläuschchen. :)
Lieben Gruß
Letreo
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Liebe Aspasia, lieber Letreo,
besten Dank für Eure aufmunternden Worte!
Herzlichst Günter