die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: gummibaum am November 20, 2016, 16:47:17
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Die ganze Woche über hatten
des Trägers Füße keine Ruh,
umgaben sich mit Hornhautplatten
und rissen ein im engen Schuh.
Dann kam der Sonntag. Er befreite
sein armes Panzernashornpaar.
Die beiden schnupperten die Weite,
die um die Schnürbandsärge war.
Er setzte sich an eine Quelle
am Berg im warmen Sonnenschein
nicht weit von seines Häuschens Schwelle
und weichte seine Füße ein.
Die merkten, wie die Platten quollen
und dass sein Fingernagel rieb,
in Krümeln lösten sich die Schollen,
sie wurden porig wie ein Sieb.
Zuletzt erschienen blanke Füße,
er salbte sie mit Ziegenfett.
Die beiden fühlten eine Süße,
als lägen sie im Himmelbett…
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Hi Gum!
Du versuchst dem (zumindest leicht) Ekelhaften die Schwingen der Lyrik zu verleihen - die Flügel flattern auch gut, indes, das Widerliche will sich nicht so recht ins Erhabene erheben ... ;D
Gern gelesen, hin und her gerissen zwischen "Ahh!" und "Bäh!"! >:D
LG, eKy
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Treffender Kommentar, lieber Erich. Diese Mischung, die zum Flattern am Boden führt, ist Absicht.
LG gummibaum
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Weiß ich doch, du Schelm! ;) ;D