die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Seeräuber-Jenny am Dezember 06, 2009, 12:46:36
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Ach, der ersten Mütter Wort
hat entschieden, hat befohlen.
Wollt’ den Bräutigam mir holen,
wehrhaft zog zur Schlacht ich fort.
Mutter, was hab ich getan?
Auf dem blut’gen Feld der Ehre
angekommen mit dem Heere,
sah er mich nur lachend an.
Und der Pfeil in meiner Hand
wurde stumpf und lahm der Bogen.
Heiße Blicke auf mich flogen,
haben mir mein Herz verbrannt.
Oh, in wilder Raserei
hetzte ich auf ihn die Hunde.
Mit den Bestien im Bunde
riss ich ihm sein Herz entzwei.
An dem Schmerz in meiner Brust
werd’ ich nun zugrunde gehen.
Will in seinem Schatten stehen
in dem Totenreich der Lust.
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Liebe Amazone,
herrlich hast Du Penthesilea Worte verliehen!
D a s nenn ich Dichtkunst.
Davon kann ich lange zehren.
Tief be-eindruckt:
cyparis
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Liebe cyparis,
Penthesileas Martyrium waren Amazones Abschiedsworte an ihren blonden Achill, und seine Antwort war voller Hass.
Besser ist es wohl, sich nicht zu verlieren.
Das einzig Gute, was blieb, ist die Dichtkunst.
Lieben Gruß
Amazone
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Liebe Amazone,
ich war schon immer der Überzeugung, daß nur sehr starke Gefühle wirkliche Kunst hervorbringen, an erster Stelle steht der Schmerz.
Und dies vor Allem in der Dichtkunst und Musik.
(Und wo der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mir ein Gott, zu sagen, was ich leide)
In diesem Sinne
ganz lieben Gruß
von
cyparis
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Liebe cyparis,
ja, ich glaube auch, dass der Schmerz eines der tiefsten Gefühle ist.
Wenn der Schmerz sich Bahn bricht, können ergreifende Kunstwerke entstehen.
Nicht nur in der Poesie und Musik, auch in der Malerei. Man denke nur an den "Schrei" von Edvard Munch.
Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny