die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Laie am Februar 13, 2017, 12:24:10

Titel: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am Februar 13, 2017, 12:24:10
Aus roten Dächern wächst der Mond
ins fahle Blau der Abendstunden.
Da klingt ein zages Glücksbekunden,
dem fast ein Frühling innewohnt,

an stille Ohren. Und ein Hauch
trägt in die Nacht die Abschiedslieder
des Winters. Alles lauscht hinüber.
Und alle Herzen träumen wieder.
Ich frage mich: Lauschst du wohl auch?
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: cyparis am Februar 13, 2017, 13:49:26
Sei herzlich auf der Lyrikwiese willkommen geheißen!
Ich hoffe, es gefällt Dir hier.  :)

Dein Gedicht gefällt mir sehr - auch ich sehne mich nach dem Frühling; manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte ihn bereits wittern.

Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Erich Kykal am Februar 13, 2017, 18:16:27
Hi Laie!

Erinnert mich an Goethe's "Über den Dächern". Das ist natürlich eins seiner Highlights, aber sonst bist du mit diesem deinem Vorbild durchaus "auf Level"!

Allergernst gelesen!  :)

LG, eKy
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am Februar 14, 2017, 10:37:14
Hi Cyparis,

vielen Dank für deinen Willkommensgruß :)

Es freut mich, dass dir mein Gedicht gefällt! Ich glaube, ich kann ihn auch schon wittern. Der Himmel übt heute schon :)


Hi eKy,

als Goethe-Fan dieses Highlight nicht zu kennen, ist schon peinlich. Dachte ich zumindest... denn Google spuckt mir auch nichts aus  ??? ;D

Für dein Lob danke ich dir herzlichst! Mehr kann man nicht erwarten :)


Grüße,
Laie
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: cyparis am Februar 14, 2017, 11:05:42
Hier, liebe Laie:

Ich glaube, Goethe schrieb in der Erstfassung

Warte nur,
balde
ruhest Du auch.


Herzlichen Gruß
von
Cyparis
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: cyparis am Februar 14, 2017, 11:09:47
Lieber Laie,

ich würde mich sehr freuen, wenn Du uns ein wenig von Dir erzählst.
Auch möcht ich nur zu gern wissen, wie Du auf die Wiese aufmerksam geworden bist.

Lieben Gruß
von
Cyparis
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am Februar 14, 2017, 18:33:42
Hallo Cyparis,

vielen Dank, dann hab ich die Anspielung auf “Wanderes Nachtlied“ nicht erkannt  ::)

Im Michvorstellen bin ich ziemlich schlecht. Ich bin noch 25, studiere Physik und schreibe ab und zu ein Gedicht ;D
Was möchtest du noch gern wissen?

Auf der Suche nach einem weiteren Forum, ist mir eingefallen, dass ich die Lyrik-Wiese mal irgendwo aufgeschnappt habe :)


Gruß,
Laie
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Erich Kykal am Februar 14, 2017, 18:54:22
Hi Cypi, Laie!

Im Ganzen (soweit ich es auswenig weiß):

Über allen Gipfeln ist Ruh.
Über allen Wipfeln spürest du
kaum einen Hauch.
Die Vöglein schweigen im Walde.
Warte nur balde
schweigest du auch.

Großes Tennis!  :)

LG, eKy
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Letreo71 am M?RZ 03, 2017, 21:17:00
Hallo Laie,

dein Gedicht ist zauberhaft, wie ein zarter Hauch.

Lieben Gruß

Letreo
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am M?RZ 08, 2017, 10:03:22
Hallo Letreo,

vielen Dank für deine lieben Worte :) Momentan ist der Hauch ja leider ein Sturm. Und der ist so gar nicht frühlingshaft  >:(


Gruß,
Laie
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: a.c.larin am M?RZ 08, 2017, 18:40:18
hi laie,

jawohl - ich lausche auch.
und deinen gedichten wird man auch gerne lauschen wollen - da ist jede menge sprachmelodie drin!

lg, larin
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am M?RZ 09, 2017, 11:34:36
Hallo larin,

schön, dass du an meinem Gedicht Freude findest :) Danke für's Lauschen!


Gruß,
Laie
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Curd Belesos am M?RZ 09, 2017, 16:31:54
moin moin Laie,

eine gekonnte Verschmelzung von Natur und Liebe in deinem Gedicht.

Diese Kombination habe ich gerne gelesen, sie spricht mein Gefühl an und lässt mich träumen.

LG
CB
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Laie am M?RZ 10, 2017, 09:48:26
Hallo Curd,

meist, wenn ich ein Naturgedicht beginne, lande ich dann letztendlich doch bei etwas anderem ;D Reine Beschreibungen sind nichts, was ich gut kann. Aber ich denke mir dann, dass es bei der Bedichtung der Natur doch eher um das ausgelöste Gefühl geht als um eine reine Beschreibung :)

Es freut mich wirklich sehr, dass dich mein Gedicht träumen lässt :)


Gruß,
Laie
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Curd Belesos am M?RZ 14, 2017, 22:04:13
moin moin Laie,

auch ich habe das "Problem" . Ein schöner Frühlingsgedanke, wird sofort zu Papier gebracht, 1. Strophe, 2. Strophe, nachgedacht und schon kommt die Liebe ins Spiel, weil Frühling und eine neue Liebe einfach zusammen gehören, wie auch ein goldener Herbst mit dem Glück einer spät erfahrenen Liebe.

Doch das scheint an meinem Alter zu liegen  8) ::)

Nur so mal gedacht und geschrieben  ;D

LG
CB
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: Erich Kykal am M?RZ 15, 2017, 09:34:14
Hi Leute!

Auch bei mir verwandelt sich die Natur- oder sonstige Beschreibung zum Ende hin meist in irgendein Gleichnis philosophischer Art, wie um dem Ganzen mehr Schmackes oder eine tieferer Bedeutung geben zu wollen.
Ein gutes Gedicht scheint diese Metaebene beinahe zu verlangen, so als könne kein Ding nur um des Dinges willen existieren, sondern sollte uns auch immer etwas zeigen oder lehren. Schön und gut, nur manchmal wird diese Zeigefingerphilosophie etwas berechenbar und lästig.
Ein Ding kann durchaus für sich existieren, ohne als Lehrexempel dienen zu müssen oder einem "höheren Sinn und Plan" zu folgen - und eine Beschreibung, so sie wirklich gut ist, kann auch lyrisch ganz für sich allein bestehen. Zumindest kann man sie so formulieren, dass die Metaebene durchschimmert, ohne sie auch nur zu erwähnen, und es dem Leser überlassen, ob er sie herauszulesen vermag. Das wirkt dann auch nicht so moralisch schulmeisternd.

LG, eKy
Titel: Re: Fast ein Frühling
Beitrag von: cyparis am M?RZ 25, 2017, 02:36:37
"Die Liebe ist des Wunders schönstes Kind"   :-*