die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am September 30, 2010, 07:11:08

Titel: Hoffnung
Beitrag von: Ingo Baumgartner am September 30, 2010, 07:11:08

Sie hören Geschichten und glauben mit Hoffen,
der Westen des Erdteils wär Honigflussland.
So werden trotz Trauer Entschlüsse getroffen,
man kappt zu der Heimat das fesselnde Band.

Die Kinder erleben das Neue mit Staunen,
verwirrend die Sprache, befremdlich ihr Klang.
Den Eltern entgeht nicht der Argwohn im Raunen
der eilenden Leute, ihr Scheelblick macht bang.

Kontrolle der Barschaft zu nächtlichen Zeiten,
Befragung in Zellen mit Gittern davor.
Dann wieder die Parkbank, im Dunkel gefunden,
im Traum dringen Rufe nach Rückkehr ans Ohr.

Der Morgen sieht Leute, die frierend sich halten,
ein Paar geht am Wege zur Arbeit vorbei.
Es grüßt, schenkt ein Lächeln den Jammergestalten.
Die Klammer ums Herz gibt den Mut wieder frei.
Titel: Re:Hoffnung
Beitrag von: Knacki am September 30, 2010, 09:07:45
Hallo Ingo,

Schönere Zeilen kann man für die Hoffnung unserer ausländischen
Mitbürger nicht finden.
Und der Titel finde ich spricht Bände,

der nachdenkliche Knacki grüßt
Titel: Re:Hoffnung
Beitrag von: cyparis am September 30, 2010, 10:10:33
Lieber Ingo,


das geht sehr zu Herzen!
Ich denke unwillkürlich an die vielen Selbstmorde (und Mißhandlungen!) in der Abschiebehaft...

Im Land der Dichter und Denker, im Einwanderungsland!


Bedrückt grüßt
cyparis
Titel: Re:Hoffnung
Beitrag von: Guenter Mehlhorn am September 30, 2010, 15:47:01
Hallo Ingo. Das kann man auch anders sehen.

Wer mit Bedacht sein Land verlässt,
auf Suche nach dem GOLDNEN VLIES,
sich dabei auf Hartz IV verlässt,
dem geht es oftmals dabei mies.

Den wenigsten geht es hier schlechter
als in der Heimat, das ist gut.
Auf jeden Fall meist viel gerechter.
Seid doch mal ehrlich, habt doch Mut.

J.J.J.