die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juni 06, 2017, 11:00:00
-
Der Himmel ist ein endlos glattes Laken,
gebreitet auf die Ruhe vor dem Sturme,
und weit verströmt dein Schauen sich vom Turme
ins Land hinaus. Der müde Tanz der Schnaken
berührt dich nicht in der gestauten Schwüle,
die um dich steht, als wollte sie gerinnen.
Der Blick verebbt, du wendest dich nach innen
und sehnst die Nacht herbei und etwas Kühle.
Kein Blättchen regt sich in der heißen Stille,
der Tag holt Atem vor dem großen Sprunge
mit grüner wie mit wolkenweißer Lunge.
Und endlich streift das Omen einer Brise
die feuchte Stirne wie die hohe Wiese:
Es kommt ein Wind – und schrecklich wird sein Wille!
-
Hi eKy,
das ist mein Lieblingssonett von dir! Die Sprache fließt wunderschön über alle Strohen hinweg. Der Inhalt, die Minuten vor dem Gewitter, ist toll beschrieben. Ich werde es noch öfter genüsslich lesen :)
Gruß,
Laie
-
Hi Laie!
Früher habe ich viel mehr solcher Naturstimmungsgedichte geschrieben, das brachte mir den Ruf als "Blümchendichter" in den Foren ein, trotz meiner vielen auch sozialkritischen oder philosophischen Werke. Du kannst ja mal in hiesigen Archiv meiner Poeme stöbern ... ;) :)
Vielen Dank für deine Begeisterung - das freut den Autor sehr! :)
LG, eKy