die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: gummibaum am August 06, 2017, 08:55:00
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Ein Klumpen Ton kreist auf der Scheibe,
ich feuchte meine Finger an,
und treibe sie hinein und bleibe
noch etwas in der Höhlung dann.
Mit meiner andern Hand berühre
ich nun von außen ihre Wand,
und wenn ich beide aufwärts führe,
streckt sich ein Rohr aus meiner Hand.
Es dreht sich weiter, und ich brauche
nur wenig Druck von innen her,
schon schwillt die Form, und was ich bauche
gleicht einer Vase immer mehr…
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Hi Gum!
Nie wurde die Simplizität einer Gebrauchsanleitung derart lyrisch veredelt! ;D Das Verweilen "in der Höhlung", das sich aus der Hand streckende "Rohr" und die weibliche Rundung der Vase sorgen obendrein für unterschwelliges erotisches Knistern, und man denkt sofort an die bekannte Filmszene aus "Ghost - Nachricht von Sam".
Du solltest Kurs- und Lehrbücher für nymphomanische Romantiker schreiben - in Gedichtform! :D ;)
Sehr gern gelesen! Wo war jetzt gleich noch dieses Rohr ... >:D
LG, eKy
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Danke, lieber Erich. Ich fühle mich verstanden.
LG gummibaum
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moin moin gummibaum,
Erichs Kommentar habe ich nichts hinzuzufügen, köstlich ;D
LG
CB
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Liebe Gummibaum,
ich sehe hier auch eine evtl. Anspielung an die biblische Schöpfungsgeschichte. Bin nicht so bibelfest, aber hatte Gott den Menschen nicht angeblich aus Ton erschaffen?
Ich denke, die Kreativität, die im Töpfern liegt, mag der eines Dichenden entsprechen, der ein Werk "gebiert" :)
LG von Agneta