die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Erich Kykal am September 05, 2017, 16:28:54
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O Bilder, die ihr aus dem Wolkenjagen
euch schältet wie gestaltete Gedanken -
wer sah sie außer mir und weiß zu sagen,
bis hinter welche Fernen sie versanken?
O Bilder, die ihr meine Taumelseele
im Zwischenraum entrückter Horizonte
so wohl zu zähmen wusstet. Ich bestehle
an Wolkenhimmel, was ich finden konnte,
um euch, geliebte Fantasiegebilde!
Wenn endlich Schatten in den Äther steigen
und mählich eure heiteren Gefilde
ins dunkle Nachtgewand der Sterne kleiden,
bestehe ich der Menschenspiele Reigen
dank euch, ihr lichten Bilder, ohne Leiden.
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Lieber Erich,
wie immer ist Deine Sprache perfekt. Sehr schön und ansprechend, wie Du die Wolkenbilder in Szene setzt und auch mit Bezügen zu Wirklichkeit verbindest.
Sehr beeindruckt!
Liebe Grüße Günter
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Hi Günter!
Vielen Dank, dass du dieses Gedicht exhumiert hast, das seit Anfang September(!) unkommentiert hier begraben lag!
Wieviele unbeweinte Leichen mögen noch in den Tiefen dieses Forums schlummern? ;) >:D
Meine Verbeugung für das so überschwänglich geäußerte Lob! :)
LG, eKy
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Dann will ich es auch gleich mal besenfen, wenn ich es schon übersehen habe ;)
Jeder Mensch hat etwas, in das er sich flüchtet, wenn es ihm im Alltag schlecht geht. Dieser Prot wählt dafür die Wolkenbilder. Ihre Leichtigkeit und Unbestimmbarkeit geben ihm Kraft und Entlastung.
Ich persönlich nehme dafür den Wind ;D- am liebsten sturmähnlich und das an der Nordsee. da lfiegt alles weg, was belastet.
Sehr gerne gelesen, lieber Erich mit lG von Agneta
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Hi Agneta!
Über der Nordsee habt ihr natürlich den "großen Himmel"! Bei uns in den Hügeln und Bergen ist die Sicht, wenn man nicht ganz oben residiert, immer eingeschränkt, der Horizont oft meistteilig verdeckt.
Wolkenbilder sind hier also zwar Teil der Natur, aber nicht so dominant wie an einer Küste oder im Flachen.
Vielen Dank für deine Gedankengänge! Ich beschreite sie gerne ... :)
LG, eKy
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Lieber Erich,
ich sehe darin keine Flucht, viel eher einen Gewinn fürs "Gemüt".
Die beiden Terzette sind besonders anrührend, weil dahinter eine fühlende Seele sichtbar wird, der Mensch, der Dichter.
Das ganze Gedicht ist wieder ein Meisterstück aus Deiner Feder. Geschickt weißt Du den Leser zur Langsamkeit zu zwingen. Welch ein Gewinn!
Las ich einen leisen Vorwurf aus Deinen Zeilen an Agneta?
Ja, las ich.
Liebster Erich, ich bemühe mich, ab morgen mehr auf der Wiese die blühenden Gedichte zu beantworten.
(Stehen hier auch alle Poetry-Gedichte?)
Ganz lieben Gruß
von
Cypi
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Hi Cypi!
Nein, der Kommi an Agneta war nicht auf dich speziell gemünzt, es war nur ein Seufzer darüber, dass so vieles in den Foren unbemerkt untergeht, was näherer Beachtung wert gewesen wäre, und ich meine nicht unbedingt meine eigenen Gedichte damit.
Vielen Dank für's Vorbeischauen - wie immer höchst erfreulich! :)
LG, eKy
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Lieber Erich,
ich bleibe Dir auf der Spur! :-*
Immer:
Cypi