die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: gummibaum am Oktober 18, 2017, 14:37:09

Titel: Frühnebel
Beitrag von: gummibaum am Oktober 18, 2017, 14:37:09
Herbstlich ist es. Vor dem Fenster
habe ich sie gleich entdeckt:
Weißgekleidete Gespenster,
aus dem kühlen Schlaf geweckt.

Kitzelt sie ein Strahl der Sonne,
reißen sie die Augen auf,
trinken aus der Regentonne
und dann schweben sie hinauf.

Spreizen Kleid und Schleierhände,
taumeln über den Asphalt,
jagen sich um Häuserwände
und durch Zaun- und Mauerspalt.

Kriechen auf die Schindeldächer
spielen mit dem ersten Rauch,
breiten auf die Wiesen Fächer,
tanzen wie Verliebte auch.

Manch eins von den Spinnennetzen,
leer schon, nährt sie noch mit Tau.
Dann zerstiebt ihr Reich zu Fetzen
und es siegt ein hohes Blau…
Titel: Re: Frühnebel
Beitrag von: Erich Kykal am Oktober 20, 2017, 15:37:36
Hi Gum!

Schöner - und vor allem heiterer und gelöster - habe ich die Frühnebel nie beschrieben gefunden!  :)

Mal was anderes als das herbstlich muffig-depressive Verfallsgesuder von uns anderen Dichtern!  ;D

Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
Titel: Re: Frühnebel
Beitrag von: Curd Belesos am November 21, 2017, 17:55:06
Mal was anderes als das herbstlich muffig-depressive Verfallsgesuder von uns anderen Dichtern!

moin moin gummibaum,

wo er recht hat, hat er recht  ;D

Sehr gerne gelesen und mich dann über das hohe Blau gefreut.

LG
CB
Titel: Re: Frühnebel
Beitrag von: gummibaum am Dezember 22, 2017, 00:16:53
Hohes Blau ist inzwischen eher selten. Nachträglich danke und schöne Weihnachten, lieber Curd.

LG gummibaum