die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Laie am Oktober 20, 2017, 22:54:14
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Ich liebe diese trauten Zwielichstunden,
da alle Dinge langsam die Kontur
verlieren und die Wolken aus Velours
gemacht sind und die Wege dunstdurchwunden.
Ich liebe es, wenn spätes Glockenläuten
den Tag bis hinter ferne Hügel wiegt,
wenn sich die Nacht an müde Häuser schmiegt,
und Sehnsucht wie ein Los auf allem liegt,
als könnte es beinahe mehr bedeuten.
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Hi Laie!
Sehr schön geschrieben! Übergänge sind auch mir sehr nah, aber die Dämmerung, der Abend ist mir der liebste - ich habe viele Gedichte dazu verfasst! Irgendwie ein magischer Moment!
An S1Z3/4 bin ich einen Moment hängen geblieben - das "sind" in der unteren Zeile wirkt etwas einsam. Ich hätte noch ein verbindendes Adjektiv nachgeschoben oder das Verb ausgebaut, um den Bezug zur Vorzeile zu verdeutlichen:
"gemacht sind, und die Wege dunstumwunden."
oder:
"und samtig sind, die Wege dunstumwunden."
Interessanterweise hatte ich das Problem in Z2 ("Kontur // verlieren") nicht, vielleicht weil das Wort mehrsilbig ist.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Hi eKy,
schön, wieder von dir zu lesen :) Ich habe mir ob deiner Abwesenheit in allen Foren schon fast etwas Sorgen gemacht.
Die von dir angemerkte Stelle finde ich auch am schwierigsten. Für mich ist es eigentlich kein Stolperstein mehr, wobei das wohl daran liegt, dass ich das Gedicht mittlerweile schon sehr oft gelesen habe. Ich werde daher einen deiner Vorschläge übernehmen :) Hab vielen Dank!
Gruß,
Laie
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das ist traumhaft schön, lieberLaie in seinen Formuierungen und im Abschluss.
LG von Agneta
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Hi Agneta,
vielen Dank für dein tolles Lob! Ich freue mich :)
Gruß,
Laie
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Sehr zart eingewoben die Blaue Stunde, in denen unser Auge an Sehschärfe verliert, und die geweckte Stimmung auch seelische Bereiche zusammenfließen lässt.
Chapeau und LG
gummibaum