die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: gummibaum am Januar 11, 2018, 01:23:34
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Der Frühling kommt auch dieses Jahr
erst spät in unsern Fjord.
Das Haus, das einmal unser war,
wiegt noch dein letztes Wort.
Und wieder rutscht vom Dach der Schnee.
Ein dunkles Reich zerbricht
an ersten Strahlen. Es tut weh.
Dein letztes Wort war - Licht...
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Hi Gum!
Sehr schön und einfühlend geschrieben, aber ich komm nicht ganz drauf, wer der Adressat dieser Zeilen sein soll. Ein just zu Frühlingsbeginn verstorbener Ehegatte oder geliebter Mensch? Andererseits weisen einige Feinheiten in eine eher allegorische Richtung - das schmelzende Eis, weil das "Haus, das wiegt" das Wasser selbst ist?
Dennoch sehr genossen! :)
LG, eKy
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Danke, lieber Erich.
Ich hatte an eine Person gedacht, doch die schöne Idee mit dem Wasser, das sich wieder verflüssigt, gefällt mir auch.
LG gummibaum
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moin moin gummibaum,
für mich eine traurige Erinnerung an die verstorbene Geliebte, deren letztes Wort noch in dem gemeinsam bewohnten Haus schwebt, dass er nach dem Frühlingserwachen verlassen wird.
Der letzte Schnee, der das Haus in Winterdunkel gehüllt hatte, rutscht vom Dach und es wird hell im Inneren. Es wird Licht, hell wie das, welches sie erblickte, bevor ihr Auge brach.
Begeistert gelesen, wunderschön.
LG
CB
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Lieber Curd,
deine Interpretation entspricht ziemlich genau meinen Gedanken. Hab vielen Dank.
LG gummibaum