die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Eulenspiegeleien => Thema gestartet von: Erich Kykal am M?RZ 27, 2018, 10:22:41
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Geltungsdrang und Eigensucht,
Bildungsmangel, Arroganz,
Wutgebrüll und Einsichtsflucht
laden ein zum Narrentanz.
Er geht immer ran wie Blücher,
kompetenzfern und labil,
wie ein Stier auf rote Tücher
mit viel Zorn und wenig Stil.
Eingebildet, aufgeblasen,
ohne Mitgefühl und Hirn,
bietet er nur Seifenblasen
polternd seine hohle Stirn.
Wo wird so viel Blindheit enden,
so viel Leere, die nicht trägt?
So viel Kälte, die zu wenden
ihn kein hartes Schicksal schlägt?
Aberwitz und Ungeduld,
hemmungslos und liederlich,
suchen immer eine Schuld,
aber leider nie bei sich.
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ja, ich gebe dir recht, lieber Erich. Aber wir müssen aufpassen-steckt nicht in jedem von uns so ein kleines Trumpeltier?
Schmunzeln von Agneta
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Hi Agneta!
Wer könnte wohl besser trampeln als so ein gefühlsdegenerierter alter Fettsack wie ich ... !? :o ::) ;) ;D >:D
LG, eKy
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Mag sein, daß Du Dich so siehst, lieber Erich.
Es könnte aber auch die besondere Art von Koketterie sein, die durch Understatement zum Widerspruch reizt. :-*
Lieben bewundernden Gruß
von
Cypi
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Hi Cypi!
Ich bin schon in mir selbst so widersprüchlich, dass ich derlei wahrscheinlich gar nicht erkennen würde ... ::)
Mein Kommi, auf den du Bezug nimmst, ist allerdings schon kokettierend, bzw. augenzwinkernd gemeint. So nach dem Motto: halb wahr, halb hoffend, dass niemand es bemerkt. ;)
Vielen Dank für deine Bewunderung! :)
LG, eKy
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Hi! :)
Dass Dir, lieber eKy, kein Trampeltier innewohnt, sondern ein leicht(vers)füßiges, ja geflügeltes Wesen von des Pegasus Art, zeigen Deine Verse ja zu genüge. Beweisführung abgeschlossen. :)
Besonders hinweisen, möchte ich bei Deiner schönen Trumpel-Kritik noch auf die raffinierte Verwendung des durchgängigen Trochäus, der - jedenfalls in meinen Ohren - hier einen perfekt zum Thema passenden "Trampelsound" erzeugt, ganz besonders in der ersten und letzten Strophe mit ihren jeweils vier männlichen Kadenzen.
Perfekt komponiert, eKy! :)
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Hi SuF!
Aha - das ist also ein Trochäus! Die Termini sind mir natürlich geläufig, aber ich habe mir nie die Mühe gemacht, mir zu merken, was genau nun was ist! Wozu auch! Ich wähle die Form intuitiv zum Inhalt, so wie ich es für passend halte. Das ergibt sich beim Schreiben praktisch von allein, gemäß des lyrischen Bildes, das ich vermitteln will. Dazu genügt ein wenig Musikalität, wie ich finde.
Meist bemühe ich mich, die Kadenzen, wenn sie denn schon wechseln, wenigstens symmetrisch anzuordnen oder abzuwechseln. Gelingt nicht immer, wie mein neuestes Werk demonstriert ... ::)
Vielen Dank für deinen freundlichen Zuspruch! :)
LG, eKy