die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Agneta am Mai 12, 2018, 10:52:48
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Zwischen-Zeit
Kindheit fliegt mir auf.
Ein wilder Vogel flattert
ungelenk, vielleicht, und weiß doch stets,
wohin.
Sanfte Hügel streicheln,
fangen meinen Blick,
treffen auf den Schatz, gehütet
in der Seele, überlagert,
still gelegt vom platten Land.
Etappe nur auf meinem Weg
mit einem Fuß
im Gestern.
Zurück ins Lieb-liche,
zur Sanftmut schmaler Glitzerbäche,
zur Ruhe alter Eichen,
zu Fleckenkuh und Sternenmoos
zurück und doch nach vorn
zu einem Ich,
vergessen irgendwo
dazwischen.
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Sehr schöne Lyrik, Agneta.
Solche starken Wort-Verschränkungen gefallen mir immer gut.
Aber am beeindruckendsten ist für mich die Aussage, die in dem Gedicht steckt.
Liebe Grüße
wolfmozart
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das freut mich, lieber Wolf. Danke dir und lG von Agneta
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Liebe Agneta,
welch eine Sehnsucht strömt aus Deinen Versen!
Ich mag freie (ungereimte) Lyrik nicht besonders, aber hier bin ich sehr "angetan" und berührt.
Mir geht es besser als Dir:
Ich wohne seit ca. 20 Jahren etwa 25 km von meinem Elterhaus entfernt (die Wurzeln!), aber ich kann es besuchen sooft und solange ich will.
Mitfühlenden Gruß
von
Cyparis
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Ich danke dir, liebe Cyparis, für deine lieben Worte. Ich stehe im Moment "dazwischen". Dieses Werk schrieb ich in der ersten Woche, als ich hier angekommen war. Meine Umzugsgedichte werde ich in einer Serie zusammenfassen, die Entwicklung ist sehr interessant für mich selbst.
Ich habe Glück gehabt, fühle mich hier sehr wohl, weil es mich an meine Kindheit erinnert, an meine Eltern, die ich sehr liebte. Dennoch ist es auch ein wenig Rheinland. Habe schon Lieblingsplätze gefunden, ein stiller Platz in einer Kleingartenanlage mit Blick über Hügel, Wald -dort habe ich auch dieses Werk geschrieben. Über die ja leider laute Hauptstraße hinweg kommt man direkt auch in einen wunderschlnen Wald mit Bachlauf.
Da ich eine Erdgeschosswohnung habe und das Haus mit einer großen Wiesenanlage mit alten Bäumen umgeben ist, ist mein Gefühl manchmal, als hätte ich noch ein Haus. Die Nachbarn sind sehr ruhig und freundlich. Hundi wird gut angenommen.
Alles ok, muss nur richtig hier ankommen.
Gleich setze ich mich mal aufs Rad und fahre zu dem nahe gelegenen See. Männes Rad hat leider einen Platten seit dem Umzug.
Leverkusen ist schön! Ich kann jetzt gut verstehen, dass meine Tochter hier nicht weg will.
LG von Agneta
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Ich danke dir, liebe Cyparis, für deine lieben Worte.
Ich habe Glück gehabt, fühle mich hier sehr wohl, weil es mich an meine Kindheit erinnert, an meine Eltern, die ich sehr liebte.
. Habe schon Lieblingsplätze gefunden, ein stiller Platz in einer Kleingartenanlage mit Blick über Hügel, Wald -dort habe ich auch dieses Werk geschrieben. Über die ja leider laute Hauptstraße hinweg kommt man direkt auch in einen wunderschlnen Wald mit Bachlauf.
Da ich eine Erdgeschosswohnung habe und das Haus mit einer großen Wiesenanlage mit alten Bäumen umgeben ist, ist mein Gefühl manchmal, als hätte ich noch ein Haus. Die Nachbarn sind sehr ruhig und freundlich. Hundi wird gut angenommen.
LG von Agneta
Wie mich das für Dich freut!
Lieben Sonntagsgruß
von
Cyparis
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danke, dass du so Anteil nimmst. Ja, es wundert mich selbst. Habe alles richtig gemacht.
LG von Agneta
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Liebe Agneta,
die Empfindungen und Impulse der Kindheit, der Wechsel von Unruhe und Ruhe, das Suchen, Tasten, Vorwärtsstreben sind sehr gut dargestellt. Passende Landschaftsbilder zeigen die Einwirkung äußerer Umstände, so stehen die Hügel für sanfte Abwechslung, das platte Land für Zeiten fehlender Anregung. Auch das sinngebende Spalten von Wörtern kommt einmal zum Zuge, wenn das Suffix (liche) sich abtrennt und unter der Süße den Kern der Liebe und des Liebenswerten wieder entblößt.
Sehr gern gelesen.
LG gummibaum
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Lieber Gummibaum,
du hast es perfekt und punktgenau interpretiert und gar die Stilmittel, in die ich es gepackt habe, genau analysiert. Sie sind ja bei einem Prosagedicht das Salz in der Suppe sozusagen.
Ich freue mich sehr darüber und möchte mich ganz herzlich dafür bedanken.
LG von Agneta