die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: gummibaum am Juni 03, 2018, 11:57:27
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Du siehst mich, Fremder, trauern und betrachtest
mich lässig mit dem toten Sohn im Schoß
und glaubst, der Mutter großer Schmerz sei bloß
dem Stein entlockt, was du als Kunst erachtest.
Touristisch stehst du da, mich zu erkunden,
Sandalen, kurze Hose, leichtes Hemd
und suchst ein Schildchen, das am Sockel klemmt -
So wird mein Leid begafft, doch nie empfunden…
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Hallo Gum,
Gefällt mir sehr gut. Die Pieta und der Tourist. vor allem der Schluss ist klasse.
LG. Copper.
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Danke, lieber Copper. Ich freue mich.
LG gummibaum
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Lieber gummibaum,
endlich eine gezielte Philippika!
Ich schließe mich Copper, obwohl stimmlos, lauthals an.
Lieben Gruß
von
Cyparis
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Hi Gum!
Jeder einigermaßen kunstgebildete Leser erkennt das gemeinte Werk natürlich augenblicklich - Copper hat es zielsicher getan.
Etwas verwirrt mich doch der gewählte Titel, denn meinem Verständnis nach ist nicht die Figur unecht, sondern das oberflächliche Betrachten des/der Touristen, die nicht verinnerlichen, was Michelangelos Hände blutend in den Marmor schnitzten.
Sehr gern gelesen!
LG, eKy
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Danke, liebe cyparis, danke lieber Erich.
Die Skulptur ist angesichts der Betrachtung so gepeinigt, dass sich ihr tieferes Menschsein ausspricht.
LG g