die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juli 18, 2018, 09:58:30
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Warum nur bin ich nie umhin gekommen,
in allem Sinn zu suchen und Bedingen?
Die Welt blieb dennoch vage und verschwommen,
und Zweck war nur Bedingung für Gelingen.
Doch was gelang, behielt nie an Bedeutung,
was es dem sinnend Sehnenden versprochen:
Ich wuchs, und mit dem Wachsen kam die Häutung.
Die alte Schale hinterblieb zerbrochen.
Mit unentwegtem Suchen und Verwerfen
vermeint sich jeder Lebensweg zu tragen,
jedoch woran wir glauben uns zu schärfen,
verschleift uns nur in Dulden und Ertragen.
Die Früchte faulen, die wir gierig ernten,
uns unaufhörlich in den heißen Händen,
die immerzu sich recken nach entfernten
Verheißungen, die sie zu gerne fänden.
Warum nur bin ich nie umhin gekommen,
in allem Sinn zu suchen und Bedingen?
Der Blinde, allen Augenlichts benommen,
wird niemals seine Dunkelheit durchdringen.
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Lieber Erich,
ich denke, es gehört wie essen und schlafen zu unserer Selbsterhaltung. Das Ziel ist die Nahrung, die Antwort die Ruhe einer zukünftigen Zeit. Sie verlieren den Wert, sobald daraus Gegenwart (Heutung) wird .
Sehr gern gelesen.
LG g
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Hi Gum!
Nein, ich meinte schon die "Häutung" wie bei einer Schlange oder einem Schalentier - man wächst und lässt alte Schalen zurück, auf den Mensch übertragen: Alte Ziele, Erfülltes und Aus- oder Abgelebtes.
Vielen Dank für das Echo! :)
LG, eKy
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Das war mir klar, lieber Erich.
Aber ich habe e für ä gesetzt, da ich deine Häutung (Schlüpfen aus der zu engen Haut) als den Moment bezeichnen wollte, wo etwas in der Zukunft Liegendes (ein Ziel z.B.) Gegenwart (heute) wird.
LG g
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Aha - und "Heutung" als Neologismus ... verstehe.
LG, eKy