die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Sufnus am September 14, 2018, 16:10:52

Titel: Ausschlafen
Beitrag von: Sufnus am September 14, 2018, 16:10:52
Nochmal etwas Älteres in neuer Fassung. :)

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Ausschlafen

Wir schlafen leis im Paradeis
des allertiefsten Schlafes ein.
Horch, horch, die Uhr schlägt klitzeklein
die Zeit zum Augenblick. Der Preis

für unser Glück heißt Zweisamkeit.
Wir halten uns den Tag vom Leib,
sind unser liebster  Zeitvertreib,
kein helles Dämmern weit und breit!

Und könnt uns wer ins Zimmer sehn,
säh der die Uhren anders gehn.
Wir schlafen uns so richtig aus

der Welt, der engen, alten Welt,
dem klammen, kalten Menschenhaus:
der Tag ist hiermit abbestellt.
Titel: Re: Ausschlafen
Beitrag von: Erich Kykal am September 15, 2018, 00:07:24
Hi Suf!

Sehr gelungen von Sprachhabung und Inhalt! Ein vierhebiges Sonett mit männlicher Kadenz.

Nur S3Z2 hätte ich anders formuliert, das fehlende "er" da missfällt mir.

Vielleicht so:

Und könnt uns wer ins Zimmer sehn,
er säh die Uhren anders gehn.

Die Reimworte würde ich allerdings verkürzen, um im Werk eine durchgehend männliche Kadenz zu schaffen. Dies waren die einzigen "Ausreißer".


Sehr gern gelesen!  :)

LG, eKy
Titel: Re: Ausschlafen
Beitrag von: Sufnus am September 17, 2018, 17:19:15
Vielen Dank eKy! Das Lob genieße ich und bei den sehr hilfreichen Anregungen, bediene ich mich äußerst gerne! :)