die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Sufnus am September 14, 2018, 16:10:52
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Nochmal etwas Älteres in neuer Fassung. :)
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Ausschlafen
Wir schlafen leis im Paradeis
des allertiefsten Schlafes ein.
Horch, horch, die Uhr schlägt klitzeklein
die Zeit zum Augenblick. Der Preis
für unser Glück heißt Zweisamkeit.
Wir halten uns den Tag vom Leib,
sind unser liebster Zeitvertreib,
kein helles Dämmern weit und breit!
Und könnt uns wer ins Zimmer sehn,
säh der die Uhren anders gehn.
Wir schlafen uns so richtig aus
der Welt, der engen, alten Welt,
dem klammen, kalten Menschenhaus:
der Tag ist hiermit abbestellt.
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Hi Suf!
Sehr gelungen von Sprachhabung und Inhalt! Ein vierhebiges Sonett mit männlicher Kadenz.
Nur S3Z2 hätte ich anders formuliert, das fehlende "er" da missfällt mir.
Vielleicht so:
Und könnt uns wer ins Zimmer sehn,
er säh die Uhren anders gehn.
Die Reimworte würde ich allerdings verkürzen, um im Werk eine durchgehend männliche Kadenz zu schaffen. Dies waren die einzigen "Ausreißer".
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Vielen Dank eKy! Das Lob genieße ich und bei den sehr hilfreichen Anregungen, bediene ich mich äußerst gerne! :)