die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Sufnus am Oktober 19, 2018, 14:05:51
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Uferpromenade
Von dort nach fort,
zwielichtig, ungefähr,
so Dünenschwer und doch
so leicht wie Wind, im
Hintergrund das Meer
ist eingedeicht
im leeren Sinn,
im leersten aller Leben.
Von dort nach fort,
genommen und gegeben.
Es dämmert sehr
die letzten Möwen
verfolgen ihren eignen Schrei.
Vorbei zu gehn, fällt schwer.
Den Kopf gesenkt, ein Rückenwind
kommt auf: von sehr weit her.
Die Stadt schickt Lichter
und Gerüche. Bald, schon bald
solls, sagt man, Regen geben.
Ich halt den Schirm,
gib mir die Hand, mein Leben,
siehst Du die Leute dort
am Pier, siehst Du die Wolken wehen?
Komm. Lass uns gehen.
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Hi Suf!
Sehr stimmungsvoll und intensiv gewoben. Herrliches Kopfkino mit Bildern wie den Möwen, die den eigenen Schrei jagen.
Metrisch? Eher nicht. Sagen wir - intuitiv sprachmelodisch. Richtiger Takt kommt nur stellenweise auf. Da deine Sprachkometenz und -qualität dies aber mehr als adäquat ausgleichen, fällt es für mich hier gar nicht so sehr ins Gewicht.
Darum: Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy