die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: gummibaum am Dezember 25, 2018, 20:57:58
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Vor Weihnachten hab ich geputzt.
Der Staub lag dick auf allen Tischen.
Ein Staubtuch hab ich nicht benutzt.
Ich saugte einfach statt zu wischen.
Dabei hat es im Sauger-Rohr
mitunter wie Metall geklingelt,
und heute fehlt an Omas Ohr
der Ring, der sich ins Läppchen kringelt.
Die Enkeltochter weint und sucht
vergeblich Spangen für die Zöpfe.
Der Sohn im Galaanzug flucht.
Ihm fehlen die Manschettenknöpfe.
Die Schwiegertochter trägt am Hals
die letzte, hässlichste der Ketten.
Die edlen waren keinesfalls
vor dem frappanten Sog zu retten.
So kommen wir zum Weihnachtsschmaus
geplündert, und die Festtagsente
sagt warnend: „Pack den Staubsack aus!
Er frisst an deiner schmalen Rente…
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Hi Gum!
Höchst amüsant, dieses Gedicht über die Gefahren der Reinlichkeit für an den Geräten Ungeübte! ;D
Hat die letzte Zeile absichtlich einen Heber weniger? Ansonsten könnte man dies durch Einfügen eines Adjektives wie zB. "an deiner schmalen Rente" leicht korrigieren.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Danke, lieber Erich, für den witzigen Satz über den Inhalt des Gedichts und das "schmalen".
LG g
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5 Sterne, lieber Gum, für diesen Weihnachtsbrüller, aus männlicher Staubsaugerrohrsicht. Genau so geht es auch Frauen. Muss gestehen, hab ich auch schon gemacht.
Herrlich lakonisch-ironisch ( wie der Nuhr) geschrieben. Lach mich schlapp. ;D ;D ;D
LG von Agneta
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Oh, danke, liebe Agneta. Das freut mich.
Guten Start ins neue Jahr.
Gruß gummibaum