die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: gummibaum am Dezember 30, 2018, 12:29:32
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Wenn ich das Zimmer frühs betrete,
liegst du noch immer offen da,
als hätten deine Nachtgebete
gesprochen, was ich träumend sah.
Gleich fühle ich mich eingeladen,
zu schauen, was die Seite zeigt,
im Gestrigen mich kurz zu baden,
damit es in ein Heute zweigt.
Du bist die Brücke zwischen Tagen
und auch die Tiefe unter ihr,
in die ich mich, von dir getragen,
so lustvoll schaudernd gern verlier…
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Eine stilsichere, gedankentiefe und warmherzige Verbeugung vor dem prädigitalen Medium Buch! :)
Ich hoffe (und erwarte), dass dieses altmodische Vehikel der Unterhaltung und Belehrung auch zu Zeiten der modernen Medien nicht gänzlich das Schicksal von Steintafel und Papyrusrolle wird teilen müssen... nunja... zumindest in nächster Zukunft muss einem um das Buch wohl nicht bang sein. :)
Einzige Anmerkung: Die Formulierung "(sich) in die Tiefe (hinein) verlieren" (S3Z3/4) kommt mir zwar poetisch aufgeladen aber auch etwas kompliziert vor - das "gewöhnlichere" (eingängigere) "in der ich mich [...] verlier" gefiele mir persönlich hier etwas besser.
Vielen Dank dafür, dass wir hier so verschwenderisch von Dir mit wundervollen Versen beschenkt werden!!! :)
S.
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Hi Gum!
Ich schließe mich Suf an: Eine wunderbare unprätentiöse Hommage ans Buch und das Bücherlesen! Diesem haptischen Genuss kommt kein Bildschirm bei!
Allergernst gelesen! :)
LG, eKy
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schließe mich ebenfalls an. LG von Agneta
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Herzlichen Dank, lieber Sufnus,
für das Lob und deine Beschäftigung mit dem Schicksal des Buches in der an anderen Medien orientierten Gegenwart. Der (Dat.) statt die (Akk.) bewirkt Ruhe statt Bewegung. Das wollte ich nicht.
Danke, lieber Erich und liebe Agneta, dass ihr Sufnus so freundlich beipflichtet.
Alles Liebe von
gummibaum