die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: gummibaum am Januar 13, 2019, 21:11:51
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Von einer Achse aus gesehen
wird sich ein Hebel nicht mehr drehen,
wenn das Produkt aus Weg und Kraft
auf beiden Seiten Gleiches schafft.
Des Lebens Lasten anzuheben,
ist mir nur wenig Kraft gegeben.
Der Weg, den meine Seele geht,
muss lang sein, bis Balance entsteht.
Doch lässt mich jede Last im Leben
in Kraft verwandelt schließlich schweben.
Der „Hebel Leben“ drückt sich nicht
vor dem Gesetz zum Gleichgewicht…
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Hi Gum!
Eine interessante Theorie! ;D
LG, eKy
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Das schallende Grinsen ist angebracht. Danke, lieber Erich.
LG gummibaum
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Prinzlein fürchtet die Peinlichkeit: manchmal ja, manchmal nein.
Jedenfalls erinnern mich manche Phrasen ans Salzbad der Subjektivität, ans glatte Meer und anderseits natürlich ans Zuwiderhandeln zu allen Zeiten, wobei das fremdbestimmte Dienen sich besonders gut in Politik und Philosophie entfaltet.
Als Sanguiniker ohne Schminke gestatte ich mir ganz einfach, die schönen Gedanken zwischen Küchenkalender und Tanz einzuordnen und habe sie gerne verschlungen.
Ungefilterte Grüße
M.
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Danke, lieber Martin.
Das Gedicht ist nicht ganz ernst gemeint, aber meine Gedanken dabei waren in etwa so:
Meine erste Bekanntschaft mit dem Hebel war die Spielplatzwippe. Wenn ich mit meinem Vater wippte, musste ich weit von der Drehachse entfernt sitzen (langer Weg). Wenn ich ihn hob, war er die Last und ich die Kraft. Dann tauschten wir die Rollen.
Psychische Lasten wie fehlende Liebe, Trennung, Krankheit oder Altern lassen sich oft nicht so leicht bewältigen, und die Seele muss dazu lange Wege zurücklegen. Was man durchgemacht und schließlich geschultert hat, wirkt dann auch als Kraft und hebt einen auf ein höheres Niveau. So ist der Hebel Leben.
LG gummibaum
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Wieder wie immer ganz famose Latexpoesie!!!
Das liest sich so leicht, dass das technische Raffinement gar nicht auf Anhieb ins Auge (oder Ohr) fällt... beim mehrmaligen Lesen ist mir erst dieses wunderbare locker-flockige Klanggefüge aus Alliterationen und Assonanzen aufgefallen (Hebel... drehen, beiden Seiten Gleiches, Lebens Lasten uswusf.).
Inhaltlich gefällt mir das Bild sehr gut - letztlich wird hier eine Art Resilienz-Formel (1) definiert, wonach im Gleichgewichtszustand die Widerstandskraft R (=Resilienz) gegen Lebensunbill dem Quotienten aus dem Betrag des Stressors (St) und der Heilungszeit (h) multipliziert mit einem konstanten Persönlichkeitsfaktor k ist.
(1) Gummibaum-Formel: R = k*[St]/h
Hieraus ergibt sich durch einfache Umformung (2), dass die Heilungszeit proportional zum Betrag eines Stressors ist.
(2) h = k/R * [St]
Eine umgangssprachliche, aber recht ungenaue, Formulierung dieser Beziehung lautet: Die Zeit heilt alle Wunden.
Sehr interessiert gelesen!
S.
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Sehr schöner Kommentar, lieber Sufnus. Herzlichen Dank: die Gummibaum-Formel und ihre umgangssprachliche Formulierung sind Spitze!
LG g (Latexpoet)
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durchaus eine Theorie,der ich etwas abgewinnen kann, lieber Gum.lG von Agneta
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Danke, liebe Agneta.
LG gummibaum
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Lieber gummibaum,
es ist unglaublich, was du an Gedanken verdichtest ;D
Herrlich
LG
CB