die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Wo Enzian und Freiheit ist => Thema gestartet von: Agneta am April 05, 2019, 11:43:40
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Und wäre
Und wäre nicht die Welt da draußen
so bitterkalt und leer,
dann wäre sie ein großes Meer,
in dem der Nymphen Locken strahlen
und Fische Aquarelle malen.
Und wäre nicht das Herze vielen
so furchtsam und so leer,
dann wären sie ein großes Heer,
mit dem die Nymphen lockend spielen
wie Kinder ihre Freude teilen,
und Seelen würden heilen.
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Hi Agneta!
Sehr eindringlich geschrieben - die metrischen Ungleichgewichte sind hier trefflich eingesetzt, um Wirkung und Betonung zu erzielen. Die sprache ist wohlelaboriert und höchst lyrisch. Schön die Klangverwandtschaften zusätzlich zu den Reimen über die Strophen hinweg: zB. "Nymphen Locken - Nymphen lockend".
S2Z4 - Komma ans Zeilenende.
Inhaltlich ambivalent, je nach Betrachtungsweise. Der Optimist wird sich in den Meeres- und Nymphenbildern aalen und jene wie das LyrIch bedauern, die die Welt als einen trüben, kalten Ort wahrnehmen, wie die Stropheneinstiege verraten. Der Pessimist wird sich anhand der nämlichen Einstiege bestätigt sehen und die Schönheit des im Konjunktiv Beschriebenen kaum wahrnehmen - oder ob der Unerfüllbarkeit der beschworenen Utopie seufzen.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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ja, so war es gemeint, lieber Erich. Danke fürs genaue Hinsehen und fürs Lob. LG von Agneta
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Schön ausgeführt der Gedanke, Agneta.
Ein kleines aber feines Gedicht mit philosophischem Hintergrund.
Gern gelesen.
Lieben Gruß wolfmozart
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danke schön, lieber Wolf. LG von Agneta
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Liebe Agneta,
Wirklichkeit und Möglichkeit entsprechen Einsamkeit und Nähe. Schön, wie die zweite Strophe zeigt, dass das Draußen nichts anderes als Summe der Drinnen (Herzen) ist.
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
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das hast du schön gesagt, lieber Gum. Danke und lG von Agneta