die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Erich Kykal am Juli 03, 2019, 14:29:14

Titel: Verohnmächtnis
Beitrag von: Erich Kykal am Juli 03, 2019, 14:29:14
Beschaut mein Werk, ihr meine lieben Kinder:
Hab Steuern brav gezahlt ein Leben lang
und schuftete bei einem Leuteschinder,
um jedes Wort und jede Geste bang.

Ich ließ ein schrilles Eheweib mich leiten -
wo sie mich wollte, brachte sie mich hin,
und ihren Lebensunterhalt bestreiten
die Tage alle, die ich fleißig bin.

Und jedem Schreihals bin ich nachgelaufen,
der frohgemut Verbesserung versprach -
nun gehen sie auf meine Kosten saufen,
und ich bin klüger – aber erst danach.

Was bleibt von einem Leben ohne Kanten,
von über Jahre glattgeschabtem Stein?
Wie alle von der eignen Angst Gebannten
wird er nur Sand für eine Wüste sein.
Titel: Re: Verohnmächtnis
Beitrag von: gummibaum am Juli 04, 2019, 00:37:58
Lieber Erich,

wer alles mit sich machen lässt -und das sind zu viele- endet so. Gut ins Bild gesetzt.

Sehr gern gelesen.

LG g
Titel: Re: Verohnmächtnis
Beitrag von: Erich Kykal am Juli 04, 2019, 13:23:49
Hi Gum!

Ich hab mich in meinem Leben ja eigentlich auch immer nur treiben lassen. Weniges tat ich aus eigenem Antrieb. Aber zumindest war ich nie freiwillig fremdbestimmt!  :o ::)

LG, eKy