die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Agneta am November 19, 2019, 10:50:13
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Schmerzturm
Schon zwanzig Jahre ist es her,
da gingst du fort und kamst nicht mehr.
Du warst mein sanftes Kinderlicht,
ein Licht, das Nacht mit Glanz durchbricht.
Und jedes Jahr um diese Zeit
schrieb ich für dich nun ein Gedicht.
Doch kam der Tod noch oft zu mir,
hat mir danach noch mehr genommen,
ließ mich zurück, im Schmerz benommen
um Mutter, Mann und manches Tier.
Ein Schmerzturm wurde mir zu eigen,
versteckt in meiner Seele Wand.
Doch mit der Zeit, an Enkels Hand,
hab ich gelernt, ihn zu besteigen.
Von seiner höchsten Spitze aus,
schaun wir aufs weite Meer hinaus.
Wenn unsre Seelen Salzluft trinken
und Abende im Watt versinken,
sehn wir am fernen Horizont,
euch alle gütig lächelnd winken.
Anm. Zum zwanzigsten Todestag meines Vaters
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Sehr schön, liebe Agneta,
dieses Bild, in dem der Schmerz über den Tod erst alles überragt und dann, angelehnt an junges Leben, überwunden wird und den Blick in neue Weiten öffnet.
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
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Hi Agneta!
Die Erinnerung lebt, solang wir leben. Außer, man hat Alzheimer oder Demenz - inwieweit man dann aber noch als "am Leben" bezeichnet werden möchte, muss jeder Betroffene für sich selbst entscheiden.
Es ist schön, dass man in der Liebe zum Enkelkind Trost findet. Da ich mich nie fortgepflanzt habe, bleibt mir diese Erfahrung verwehrt. Aber das bild ist ein schönes: Es geht weiter, immer, irgendwie, und es ist gut so.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Bewegendes Gedicht Agneta.
Hab auch grad jemanden nahestehenden verloren.
Wenn man Glück hat hat man als Zurückgebliebender nur mildes Leiden und kann positiv weiter in die Zukunft gehn.
Alles Gute wolfmozart
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Lieben Dank für eure netten Zeilen, liebr Erich, lieber Wolf.
LG von Agneta