die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: a.c.larin am November 03, 2010, 16:00:25
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Nun dichte ich schon viele Jahre -
und bin noch immer nicht ganz dicht.
Verzweifelt rauf ich mir die Haare:
Noch dichter werd ich einfach nicht!
So mancher nennt sich selber "Dichter";
mit andern Worten ein "Po - et".
Da muss ich passen! Nie kann ich da
verstopft sein! Nicht mal bei Diät.
Auch Mund und Ohren stehn mir offen,
die Augen selbst, den halben Tag.
So gehts doch vielen! Das lässt hoffen.
Weshalb ich mich nun leise frag:
Was ist so dicht an den Poeten,
dass man sie "Dichter" nennen kann?
Vielleicht, wenn sie die Klappe halten?
(Sie tuns nur selten , dann und wann)
Ich selber mühe mich schon Jahre
und bin noch immer nicht ganz dicht!
Denn, von der Wiege bis zur Bahre:
Die Klappe halten kann ich nicht!
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Ein Dichter, der in späten Jahren
noch immer keinen Ruhm erfahren,
der kann sich trösten, man entdeckt
postum, was in dem Denker steckt.
Er füllt dann noch, wie ich das seh,
das ein und andre Portemonnaie.
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Was ist denn das nur für ein Einfall,
des Dichters Brot wäre der Beifall.
Hätt ich die Wahl, mir wärs nicht wurst,
wie zahl ich dann bei meinem Durst?
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Es strebt der Mensch, solang er lebt,
nach Dichtung. Weil er an ihr klebt.
:) :) :)
cyparis
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Das kommt jetzt an auf die Gewichtung:
Nicht jedem steht der Sinn nach Dichtung!
Beim Klempner aber kann mans finden -
doch meist aus völlig andern Gründen:
Wenn dort die Muffe tropft statt klemmt,
dann dichtet er ganz ungehemmt.
Doch braucht er dazu keinen Reim,
nur nen "Franzosen" oder Leim.... ::)