die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Erich Kykal am September 01, 2020, 10:41:26
-
Der Sommer hat sich schon verkühlt, es feuchtet
verschnupft der Wald im Zwielicht grauer Wolken,
die, stündlich vom Septemberwind gemolken,
den Himmel decken, kaum vom Tag erleuchtet.
Der Sommer schnieft und friert in kurzen Hosen,
es zieht in seinem sonnigen Gemüte,
und in der Vase welkt die bunte Blüte
so liebevoll vom Licht verwöhnter Rosen.
Der Sommer ächzt und legt sich leidend nieder,
verliert sich träumend in Erinnerungen
an manches Lied, in seine Glut gesungen
von Vögeln in erglänzendem Gefieder.
Der Sommer weiß, sein Weilen geht zu Ende,
der Herbst mag ihn noch eine Weile pflegen,
doch endlich muss er sich zur Ruhe legen
in eines frühen Winters kalte Hände.
-
Ein schönes Gedicht, lieber Erich, zum etwas verfrühten Wetterumschwung im diesjährigen Spätsommer.
Ich würde dem Erkrankten ja gern gute Besserung wünschen, aber ich fürchte, er hat schon aufgegeben.
Sehr gern gelesen.
Grüße von gummibaum
-
Hi Gum!
Tja, der Sommer in unseren Breiten ist eben pessimistisch - warum wohl? ;) ;D
Vielen Dank für deine freundlich-fröhlichen Gedanken! :) Ich werde dem Sommer deine Genesungswünsche dennoch überbringen, mal sehen, vielleicht bringt's was!
LG, eKy
-
Hi Erich,
wehmütig könnt man werden, wüsste man nicht, er kommt ja wieder! Seinen Abgang hast du bühnenreif inszeniert.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
-
Hi AL!
(Bei "Al" denke ich immer sofort an den zynischen, desillusionierten Schuhverkäufer Al Bundy aus "Eine schrecklich nette Familie" ... ;D)
Vielen Dank für die freundlichen Worte! Ich habe mittlerweile jede Jahreszeit personifiziert, meistens eher melancholisch, wie es so meine Präferenz ist. ;)
LG, eKy
-
hallo erich,
der sommer feuchtet bei seinem abgang - eine interesasante umschreibung der morgendlichen kühle. gefällt mir.
jetzt ist das so: während es noch knallheiß war, habe ich sie herbeigesehnt. jetzt, wo sie da ist, verspüre ich wehmut.
der mensch ist ein seltsames tier!
das schniefen und verkühlen wird uns hoffentlich nicht noch in angst und schrecken versetzen.
also rasch noch ein bissel den spätherbst genießen und die kostbarkeiten des augenblicks!
lg, larin
-
Hallo, liebe larin!
Long time no read - so könnte man sagen! ;) Schön, dass du wieder "aktiv" bist! Du wurdest durchaus vermisst!
Vielen Dank für die einfühlenden Zeilen zum obigen Thema! (Und dass der Mensch mit seliger Zufriedenheit auf Dauer nichts anzufangen weiß, sollte man ab einem gewissen gerüttelt Maß an Lebenserfahrung schon hinterstiegen haben! Umso seltsamer und unsinniger ja die religiöse volkstümliche Vorstellung vom Paradies!)
LG, eKy
-
stimmt. geb ich dir recht.
im paradies ists fad.
wegen uns beden kochen die dort nicht! ;)
lg, larin
-
Und erst das ewige Tagesprogramm:
Von morgens acht Uhr bis mittags zwölf Uhr: Frohlocken.
Von mittags zwölf Uhr bis acht Uhr abends: Hosianna Singen.
Abendkurse in Harfenspiel und Leierzupfen, wochenends Aushilfe in der Hostienbäckerei.
Und was steht auf der Speisekarte?
Nektar und Ambrosia. (Also Blütensektret und WASdennbittesollDASdennsein!?)
Manna. (Noch so ein Pflanzensekret. Danach haben sie die Hostie designt. Schmeckt wohl auch so urfad ...)
Messwein. (Nur für die höheren Scharschen, aber genauso billig wie auf der Erde!)