die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: a.c.larin am September 12, 2020, 08:10:01
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Deinen Abschied zu betrauern
legst du dich vor meine Tür -
und ich seh es mit Bedauern:
Demnächst bist du nicht mehr hier.
Deine letzten Atemzüge
machst du mir wie zum Geschenk.
Keine neuen Höhenflüge!
Denn ich bin es eingedenk,
dass auch ich dir folgen werde.
Irgendwann, zur rechten Zeit,
wird auch mir die Stunde schlagen.
Mir: Dereinst! Und dir schon heut.....
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Hi larin!
Traurig, aber schön geschrieben. Weder Text noch Titel verraten leider, was genau da vor deiner Tür verlebt. Ich schließe, es könnte ein Tier sein - aber welches?
Als Alternative könnte man in der letzten Zeile auch "Dereinst" statt "Einmal" schreiben, dann gäbe es keine potentielle Verwechslungsgefahr mit einer numerischen Interpretation.
Dass der Tod "zur rechten Zeit" kommt, halte ich allerdings für unwahrscheinlich. ;)
Übrigens: Et tu? Ich habe Gummibaum gerade gefragt, ob ich ihn womöglich mit meiner lyrischen Melancholie angesteckt habe, da auch er zur Zeit mehr morbide Texte zu schreiben scheint - und da kommst du mit sowas! ::) ;)
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Liebe a.c.larin,
es könnte ein Brief vor der Tür liegen, der die Furcht des Empfängers, der Absender kehre zurück, durch endgültige Abschiedsgrüße des Sterbenden zerstreut und plötzlich eine neue Weggemeinschaft erkennen lässt.
Sehr gern gelesen.
Liebe Grüße von gummibaum
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hallo ihr zweie,
ach wenns doch nur ein brief gewesen wäre!
der reale hintergrund ist rasch erzählt: an einem heißen julitag legte sich nachbars uralter kater auf meine terrasse und hauchte ( begleitet von einer unzahl an fliegen) sein leben aus.
da ich zum dem zeitpunkt nicht wusste, wem das liebe vieh gehört und es ( coronabedingt) auch nicht anrühren wollte ( es hatte tagelang zuvor schon erbärmlich geschnieft und gehustet)
konnte ich nur warten, bis das unabänderliche geschehen war. kein schöner anblick, traurig, aber auch ergreifend.
ad eky:
"dereinst" ist gut, das nehm ich.
"zu rechten zeit" hat den (gedanklichen) hintergrund, dass ich dem tod , der tatsache des todes zustimme, denn
der pragmatiker in mir denkt, dass es wenig sinn macht, das nicht zu tun, weil : es kommt so oder so.
mit akzeptanz gehts vielleicht ein bissel leichter.
lg, larin
hinterm johanniskrautbusch hat die miez ihr letztes plätzchen gefunden.
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hinterm johanniskrautbusch hat die miez ihr letztes plätzchen gefunden
Hi larin!
Es freut mich und gefällt mir sehr, dass du die Würde des guten Tiers gewahrt und ihm ein anständiges Begräbnis im eigenen Garten gegönnt hast (oder dass der Nachbar das hat), umso mehr, da es ja nicht deine Katze war.
"Kadaververwertungsstelle" ist schon als Befriff unglaublich respektlos und kalt! Als Einrichtung vielleicht unumgänglich, aber vom Gefühl für den Wert des Lebens und dem respektvollen Umgang mit dessen Beendigung doch weit entfernt.
LG, eKy