die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Mit Löwenzahn und Lebensfreude => Thema gestartet von: Erich Kykal am Februar 04, 2021, 12:14:44
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Ich steh im Bad vor dem Toilettenspiegel
und schau dem fremden Alten ins Gesicht
und sag: „Darauf geb ich dir Brief und Siegel:
Dich blasse Faltenmiene kenn ich nicht!“
Der Bart so weiß, viel Salz und kaum noch Pfeffer,
die trüben Augen unter schweren Lidern!
„Versuch bloß nicht, du tumber Nach-mich-Äffer,
dich augenzwinkernd bei mir anzubiedern!“
Die Haut so wächsern auf der Spiegelglatze,
die Backen teigig und trotz Fett erschlafft!
Um meine Beine streicht mir da die Katze,
als wäre ihr sympathisch, was da klafft!
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Tiere nehmen einen so wie man ist. Sie schauen nicht nach Äußerlichkeiten und darum lieben wir alle sie ja so, weil wir da einfach echt sein können. LG von Agneta
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Hi Agneta!
Offensichtlich. Mir ging es hier in dieser Conclusio (nach einem ausgiebigen augenzwinkernden Lamento über die ruinösen Auswirkungen des Alterungsprozesses) um genau diesen Widerspruch zum Sozialverhalten des Menschen, der heutzutage das Alter scheut, wegschließt und zu ignorieren versucht, das eigene wie das davon Sichtbare in seinem Umfeld.
Der Jugendwahn, von dem eine ganze Kosmetikindustrie lebt, hat uns im Griff, seit die Weisheit und Erfahrung des Alters in einer zu rasch fotschreitenden und sich wandelnden Zivilisation keinen sozialen Wert mehr besitzt. Was früher Medizinmann, Häuptling oder Berater der neuen Generation war, ist in unserer Welt nur noch ein unerwünschtes Mahnmal der eigenen so lang wie möglich verdrängten Sterblichkeit.
Den Tieren ist es egal, vielleicht, weil sie der eigenen Sterblichkeit nicht bewusst sind, vor allem aber, weil, wie du richtig bemerkst, Äußerlichkeiten für sie als andere Gattung keinerlei Rolle spielen.
LG, eKy
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Hallo Erich,
auch ich bin jemand, der gegen den Jugendwahn anzuschreiben versucht. Insofern sind deine Verse durchaus ein Thema, das mich anspricht, von Deiner lyrischen Kunstfertigkeit gar nicht zu sprechen. Nur eines geht mir ein wenig gegen den Strich, die von mir herausgelesene enorme Lieblosigkeit des LyrIch mit sich selbst.
Wenn ich mein Altersgesicht anschaue, dann mag ich es, trotz der Veränderungen, die es seit seiner Jugend erfahren hat.
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
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Hi AL!
Ich beneide dich! Ich kann das nicht. Inwendig fühle ich mich oft genug immer noch wie der 10- bis 12-jährige Junge, der ich mal war, und seit ich es nicht mehr bin, möchte ich wieder so sein! Zumindest körperlich: Jung, glatt, gesund, spannkräftig, schlank (noch einigermaßen damals ...) und beweglich! Vor allem aber: Kindhaft, unbelastet, befreit von Verantwortung und Pflicht - und: Noch weitgehend ungemobbt! Das begann erst so richtig mit 14, als ich die Schule wechseln musste, um nicht sitzen zu bleiben.
bin wohl mein Peter-Pan-Syndrom nie so recht losgeworden ...
Vielleicht auch, weil ich mich dank der Jahre des Mobbings einer unbeschwerten Kindheit beraubt fühle. Zwar war ich körperlich wohlversorgt und verwöhnt, aber in mir drin lauerten schon damals ständig Schwermut, Selbstzweifel, Angst und Hass auf jene, die mich drangsalierten oder verachteten, oder beides.
Irgendwie bin ich nie so recht erwachsen geworden. Dass mein hässlicher, von mir selbst vernachlässigter und verachteter Körper jetzt zunehmend verfällt, ist unausweichlich - aber "mögen" werde ich dieses alternde Fleisch niemals! Ich konnte es nicht ausstehen, seit ich begann, Bartwuchs und exzessive Dickleibigkeit zu entwickeln. Mit Körperbehaarung, Glatze, Brille, Plattfuß und anderen Defiziten wuchs mein Selbstekel mit den Jahren nur noch exponentiell an! Ein Teil von mir - der ästhetische, ewig junge Feingeist - sehnt sich sogar danach, endlich davon und von seinen niederen Bedürfnissen und Verrichtungen befreit zu sein, selbst auf Kosten der eigenen Existenz. Wie psycho ist das denn!?
Ich fühle mich wie ein Elb, der im Körper eines Orks oder Zwergs leben muss ... ::)
LG, eKy
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dein Kommentar über dich selbst berührt und schockiert mich, Erich. Es gibt zwei Sichtweisen auf das Alter. das eine ist geprägt von dem "Ewig-Jung-Sein-Müssen dieser dekadenten Gesellschaft, die Anpassung und Uniformität fordert, ja voraussetzt für eine unbestimmte Wertigkeit. Dieser Wertigkeit nachzulaufen führt in den Abgrund. es hätte m ich dazu veranlasst, Drogen zu nehmen , als ich jung war, zu rauchen , zu saufen ect., also all das zu tun um so zu sein wie alle. Immer habe ich da nicht mitgemacht. Ich war so erzogen und hatte viel Bestätigung von meiner Familie- UND ich hatte meinen Hund. Ich wollte nie wie die anderen sein, sie waren mir in ihrer Uniformität zu banal. Das ist bis heute so und es hat mich geschützt und schützt mich heute vor solchen Gedanken wie du sie hast. Anerkennung von der Masse war mir nie wichtig, Anerkennung von einigen wenigen, die ich für klug und gut hielt, fand ich immer und die reichte mir.
Ich war nie hässlich, dick oder irgendwie auffällig. Dennoch habe ich mich immer für solche eingesetzt, die von anderen gemobbt wurden. Aber auch ich wurde gemobbt, weil ich eben nicht mitmachte. Dies löste ich mit Ignoranz, manchmal auch mit der Faust. Mein Selbstwertgefühl hat darunter nie gelitten, waren diese Kinder, Jugendlichen oder Mitmenschen mir doch einfach zu dumm, um mich mit ihnen einzulassen.
Es ist ein Kreislauf. ich habe mich nie geschminkt und sah dennoch gut aus. Darum habe ich heute mit 63 genau 3 Falten im Gesicht. ich habe immer viel Sport gemacht, aus Freude und weil ich merkte, es tut meinem Körper gut. Außerdem konnte ich mich im Ausland als Frau alleine so gut verteidigen. Heute bin ich älter, ja, kann das nicht mehr so, aber meinen Körper fordert. Ich mache Gymnastik und gehe aufs Trimmrad. Nicht um dünn zu sein, sondern weil ich spüre, dass es mir gut tut. Meine Haut habe ich immer mit guter Naturcreme aus dem Bioladen gepflegt und halte auch meinen Mann dazu an. Es tut gut und der Körper dankt es mit Zufriedenheit.
Wer sich wohl fühlen will in seiner Haut, im wahrsten Sinne des Wortes, dann muss man auch was für sie tun. mach doch einfach, es ist doch nie zu spät. Nicht für die anderen, Erich- sondern für DICH.
Gerade heute habe ich per Zufall ein Gedicht "Die Jacke" geschrieben, das sich mit dem Thema "Zu sich selbst stehen" befasst.
Die Bilder, die du mal gepostet hast als Avatar, da warst du nicht hässlich. Bisschen pummelig, na und?
Mir geht mein Alter nur dann auf den Keks, wenn ich nicht laufen kann. darum mache ich so viel Gymnastik, damit ich laufen kann. Laufen und Bewegung sind für mich Freiheit und Freiheit ist Leben.. Täte ich das nicht, säße ich vermutlich schon im Rollstuhl.
Tu was für dich, Erich. Sei der, der du wirklich bist- der Rocker, der Lehrer, der kleine Junge, und lebe es, ganz egal, was andere sagen!
LG von Agneta
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Hallo Erich,
ich kann mich Agneta nur anschließen. Ein derart negatives Selbstbild ist einfach nicht gut!
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
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Willkommen in meinem Kopf! >:D
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ok, Du hast Recht. Niemand steckt wirklich in den "Schuhen" eines anderen, und auch bei der größten Empathie wissen wir im Letzten nicht, wie ein anderer Mensch fühlt. Daher haben wir bei der Ausbildung zur HospizhelferIn den markanten Spruch gelernt "auch ein Ratschlag ist ein Schlag". Aber die Idee, dass die unkritische Übernahme eines sogenannten Schönheitsideals nicht zwingend richtig ist, ist ja so verkehrt nicht. 8)
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin.
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Hi AL!
Mein kurzer Kommi war nicht als Kritik gedacht, er sollte nur aussagen, dass mir bewusst ist, dass mein negatives Selbstbild nicht gut ist.
Aber wie beim Schönheitsideal: Was andere denken mögen, spielt keine Rolle, da die eigene Ansicht hier entscheidend ist. Wer sich hässlich fühlt, dem helfen keine noch so überzeugenden Zusprüche anderer, dass das Äußere für sie nicht zähle, oder dass man gar nicht so unansehnlich wäre wie angenommen. Der nächste verhasste Blick in den Spiegel zeigt dasselbe, verachtete, weil nach eigenem Ermessen verachtenswerte Bild ...
Der einzige Trost des Alters ist die Gewissheit, dass die Fettleibigkeit und die anderen Defizite nun auch keine Rolle mehr spielen: Keine Diät, keine OP kann mehr verbergen, dass die Jugend vorbei ist, dass all ihre flüchtigen Gaben äußerlicher Begehrenswertigkeit unwiederbringlich verloren sind und bleiben.
Kein Trost für den, der die Attribute der Jugend anbetet, der selbst immer jung bleiben wollte, weil er im Geiste ein ewig Junggebliebender geblieben ist und immer bleiben wird ...
Jeden Tag, jede Stunde vermisse ich die Unschuld meiner Kindheit, die Naivität meiner Jugend, die untilgbare Energie meiner damaligen Lebenskraft. Versäumt, verloren, vertan ...
Und ja, ich weiß, es ist kein Zeichen innerer Reife, kein Ruhmesblatt philosophischer Gesetztheit - aber so bin ich eben.
LG, eKy
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entwickeln wir uns nicht heraus aus der Unschuld des Kindheit, um ein eigenständiges Leben zu führen, auf das wir irgendwann zurückblicken und sagen können: des war gut so?
Die Unschuld der Kindheit war auch Abhängigkeit. Ist es nicht gut, unabhängig zu sein und alleine Vernanwirtung für sich selbst zu übernehmen?
LG von Agneta
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Wow, Erich! Das Gedicht hat es inhaltlich und sprachlich in sich und ist gnadenlos.
Hochachtung vor dem Handwerk!
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Hi Agneta!
Der Ursachen für unser Scheitern an uns selbst sind viele. Wer sich zu retten vermag, ohne sich selbst oder andere zu beschädigen, hat Glück gehabt.
Meine Kindheit (vor der Pubertät und dem Mobbing) war die einzige Zeit meines Lebens, auf die ich nicht mit auch Bedauern zurückblicke, die mir nicht auch mit Schuld belastet ist. Wie könnte man sich da nicht danach zurücksehnen? Was nutzen Reife und Erfahrung, wenn wir sie mit soviel Leid für uns und andere erkaufen? Lieber lebte ich in naiver kindlicher Unschuld und behüteter Offenheit als auf meinem entrückten Scheiterhaufen gescheiterter Ziele und unerfüllten - oder schlimmer noch - erfüllten Begehrens, das nicht lohnte, was es versprach!
Wenn Weisheit alles ist, was vom Leben bleibt, weil sich selbst die Liebe als Illusion erweist, dann ist alles Leben jenseits der Aufrichtigkeit ahnungsloser Kindheit nur eine grausame Farce.
Das ist es, was das Leben MICH gelehrt hat. Aber natürlich gönne ich jedem seine glücklichere Version!
LG, eKy
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Lieber Erich,
so ist das nun einmal wenn man grade aus der Furzmolle gekrochen ist... ;D
Glaube mir, da sieht auch Brad Pitt wie ein an Magen-und-Darm-Grippe erkrankter Frosch aus dem Wachsfigurenkabinett aus... ;D ;D ;D
Wir sind eben alle "nur" Menschen...das Leben hinterlässt seine Spuren. Bei dem Einen mehr bei dem Anderen weniger.
Aber wir sind so wie wir sind...und das ist auch gut so.
Ich kann dir übrigends aus eigener Erfahrung sagen...drei Liter Eiswasser und eine gute Gesichtscreme wirken Wunder... ;D
LG
Ylva
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Hi Ylva!
Wenn das bei dir was hilft, beglückwünsche ich dich. Bei mir ist Hopfen und Malz verloren: Ende 50, schwer adipös, aufgedunsen, fette Glatze, weißes Resthaar, Brillenträger, welke Lippen, blasse Haut, graugelbe Zähne, behaarter unförmiger Leib von unterdurchschnittlicher Größe, Plattfüße, kurzfingrige Hände mit Fettgriffeln. Und nicht nur morgens nach dem Aufstehen - ich sehe den ganzen Tag so aus! ::) :o + Brechsmiley
Dennoch vielen Dank für den freundlich gemeinten Versuch der Tröstung. :)
LG, eKy
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PS:
U.a. noch unkommentiert:
http://www.dielyrik-wiese.de/lyrik-wiese/index.php?topic=6854.msg39328#msg39328
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Hi eKy!
Jetzt reihe ich mich so gerne wie verspätet in den Kreis der Jubilanden ein! Die reiche Mischung aus gehobener Rede ("Brief und Siegel", "was da klafft"), Alltagsjargon (die Verkürzungen in S1: "steh" - "schau" - "sag" anstelle von "stehe", "schaue", "sage"), Inversionen ("Nach-mich-äffer") und Neologismen ("Faltenmiene", "Spiegelglatze") erzeugt ein wahrlich vielschichtiges Leseerlebnis! Am wichtigsten finde ich dabei das starke humoristische Element - im Prinzip wird ja eine scherzhafte Redewendung angesichts des morgendlichen Blicks in den Spiegel in Verse gefasst: Ich kenn Dich nicht, aber ich rasier Dich trotzdem! Dass Agneta und AL hier eher schockiert als amüsiert waren (ich habe die Zeilen mit einem breiten Grinsen gelesen) zeigt wieder wie unterschiedlich Rezeptionen doch sind! Und selbstredend ist keine Seite dabei im Besitz der Deutungshoheit (nicht einmal der Autor ;) ).
Sehr gerne gelesen! :)
S.
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Hi Suf!
Danke für die unverkrampfte Herangehensweise! ;D
Emotionales Betroffenheitslametta wäre hier tatsächlich fehl am Platze - ein wenig selbstkritischer Zynismus aus objektiver Nabelschau kann zuweilen auch ganz heilsam sein.
Ich habe meine Eitelkeiten längst begraben und mich mit dem ästhetischen Albtraum eines alternden Übergewichtigen mit zu vielen Haaren auf dem Bauch und zu wenigen auf dem Kopf längst abgefunden und habe mich intellektuell im Bereich des "Lapidar Ertragenden" wohnlich eingerichtet. ;)
LG, eKy
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@Erich
Grüße, ein Versehen? Möglich.
Also nur ein blasser Einwand, weil mich die „Toilette“ abtörnt.
Zitat:
Ich steh im Bad zerknirscht, vorm Wahrheitsspiegel
Dann mach mal weiter, tschüss.
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Hi Ihr! :)
Wie schön, wenn plötzlich eine seit Langem im Wiesenboden schlummernde Blume, wie ein nur alle paar Jahre aufblühender verzauberter Krokus, durch die Bodenkrume ans Licht bricht! <- der positiven Überraschung geschuldeter, exaltierter Ausruf! :)
Ich vermute hg2 (ich bin Abkürzung-affin) denkt bei "Toilette" vornehmlich ans Klo, während bei mir, als einem übertragenen Kind des 19. Jh., die ursprüngliche Bedeutung dieses Wortes noch stark mitschwingt.
Der Ausdruck "Morgentoilette" ist z. B. durchaus noch Bestandteil meines aktiven Wortschatzes und hat nichts mit einem Klogang zu tun. Insofern würde ich den Toilettenspiegel wahlweise über einem Schminktisch oder dem Waschbecken, hingegen nicht über dem großen Porzellan-Sitzungs-Ort (wir sind doch keine Stehpinkler, oder?) suchen. :)
Sermon => Sinn: Mich stört der Toilettenspiegel nicht, er weckt eher angenehme Assoziationen. :)
LG!
S.
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@Sufnus
Hmm, aber Zitat:
Toilettenspiegel
xXxxXx
wäre auch ein Grund, oder?
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Hmm, aber Zitat:
Toilettenspiegel
xXxxXx
wäre auch ein Grund, oder?
Also ich lese das T-Wort beim metrischen Vortrag so (fette Silben sind betont):
Toilettenspiegel
also ge-ixt: xXxXx
Und so passt es für mich eigentlich in den Vortrag prima rein. :)
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Hi horstgrosse2!
Sufnus hat dir ja schon erklärt, was auch ich geantwortet hätte. Die Toilette ist heutzutage im deutschen Sprachraum als Ort das WC, war aber früher (aus Frankreich kommend) eine Verrichtung hygienischer und/oder kosmetischer Art: Morgenwaschung, Zähneputzen, Rasieren, Frisieren, Ankleiden, als Frau noch Schminken. Der Begriff wurde früher auch bei uns durchaus richtig so verstanden wie erklärt. Erst im Verlauf des 20. Jhdts verschob sich die Bedeutung schleichend von einer Verrichtung zur Herstellung von Präsentierbarkeit zu einer Bezeichnung für die Örtlichkeit der Ausscheidung - wahrscheinlich, weil in den kleinen Arbeiterwohnungen das WC keinen eigenen Raum hatte, sondern gleich direkt im Badezimmer installiert war. (Was als Verbesserung der hygienischen Zustände galt, bedenkt man, dass es im 19. Jhdt als Luxus galt, wenn man auf jeder Etage auf dem Gang ein Klo für alle Parteien hatte! Davor musste man auf den Hinterhof gehen und das eine Plumpsklo benutzen, das es für alle im Haus gab. Oder den klassischen "Nachtscherben" benutzen ...)
Wo übrigens bekommst du das 2. kleine "x" in Toilettenspiegel" her? Es ist eindeutig xXxXx.
Vielen Dank für's Vorbeischauen!
LG, eKy
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@Erich
Grüße, deine Zeile:
Ich steh im Bad vor dem Toilettenspiegel
Die Aussage: „Ich steh im Bad“, schiebt mich sofort zum Raum Bad & Toilette. Demzufolge hätte ich hier die Toilette, da doppelt gemoppelt rausgenommen, ersetzt. (Es gibt das humorvollere Varianten, für den lieben Spiegel)
Und
: To i let te
Hätte ich einen Besen fressen können, dass es metrisch so aussieht. Naja. Aber eure Erklärungen sind einleuchtend.
Ok, das war’s, tschüss.
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Hi HG2!
Ich fasse "toi" zu einer einzigen Silbe zusammen, das ist mE. auch die gängige Aussprache.
Es gibt unterschiedliche Raumaufteilungen. Wie erwähnt, in manchen Wohnungen ist zuweilen das Klo direkt im Bad, in anderen hat das WC einen eigenen klenen Raum gleich daneben.
Das spielt für die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Toilette aber keine Rolle, es erklärt nur, wie sich die Deutung des Begriffes langsam verschoben haben mag.
Man kennt ja den "Toilettenschrank" mit Spiegel im Badezimmer, wir hatten einen Alibert. Darin alles für die "Toilette", das Ritual der morgendlichen Waschung, Rasur, Zahn- und Haarpflege, Parfüm und Schminke (bei den Mädels). Genau das bezeichnete das ursprüngliche französische Wort nämlich.
Zuweilen wurde auch dieser Spiegelschrank "die Toilette" genannt (mit französischer Aussprache, mit stummem hinterem "e"), gleichgesetzt mit der damit verbundenen Verrichtung.
Irgendwann ging das Wort dann eben auf den "Thron" über, als man begann, das WC direkt im Badezimmer zu installieren. Wer das alles nicht weiß, für den muss mein Text missverständlich wirken, das ist mir schon klar. Aber ich sehe es eher als Gelegenheit, das Wissen und den historischen Sprachhorizont meiner Leser zu erweitern. ;)
LG, eKy