die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Ingo Baumgartner am November 27, 2010, 09:41:28
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im jungen morgenschnee
vor meiner schlehdornhecke
liegt ein vogel – tot
der letzten note klang
des lieds zum abendrot
im eisverbrämten schnabel
der frostwind fährt ins kehlgefieder
täuscht leben in der starre vor
ich bücke mich
das offne auge fragt mich stumm
warum warum warum
mein finger wischt die augenecke
nein nein mein lieber kleiner vogel
es ist die kälte nur
und keine träne
nein nein mein freund
es ist die kälte nur
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Lieber Ingo,
das greift mir so ans Herz, daß ich die Tränen hinunterschlucken muß.
cyparis
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Liebe cyparis! Gestern flog eine von einer Amsel verschreckte Meise gegen das Küchenfenster - und sie überlebte. Trotzdem kreisten meine Gedanken um den möglichen tödlichen Ausgang dieses Irrflugs.
Danke für deinen Kommentar. LG Ingo
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Hallo Ingo.
Bewegende Zeilen.
Wenn die Jungvögel gegen Scheiben meines Sommerhäuschens flogen, haben wir immer gedacht, die wären tot.
Wir haben schnell gelernt, sie nicht zu berühren. So kommen sie bald wieder auf die Flügel.
Es ist besser, als sie versorgen zu wollen. Dabei beschädigt man sie nur.
Gegen Frost hilft das ja wohl nicht.
Sehr gern gelesen. Günter.