die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: gummibaum am Juni 30, 2021, 20:37:28
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Ein Weib zieht sich die Kleider aus
und nährt sein Kind am Wegesrand.
Dort säumt und blickt ins Land hinaus
ein Jüngling, ihr wohl gut bekannt.
Dahinter liegt die Stadt am Fluss,
die Häuser wie aus Rosenquarz,
die Sonne rötet sie im Kuss
durch Lücken im Gewitterschwarz.
Ein erster Blitz im Wolkenturm,
doch wird aus Mann, aus Weib und Kind,
das Auge im Gewittersturm,
weil sie in sich geborgen sind…
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Gewitter_(Gem%C3%A4lde)#/media/Datei:Giorgione,_The_tempest.jpg
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Hi Gum!
S3Z3 - Vor "Auge" ist eine Leerstelle zuviel, und nach "Auge" sollte "im" stehen, nicht "in".
Eine treffliche "Bildbeschreibung" in lyrischer Form, erinnert mich an meine Bildersonette! Es freut mich, dich sozusagen in meinem Fußstapfen zu sehen! :)
Nur dass der Jüngling der Frau "noch unbekannt" sein soll - woraus schließt du das? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass eine Frau des 15. Jhdts sich nie so vor einem Fremden entblößen würde, oder sich, des Fremden gewahr werdend, nicht sofort "züchtig bedecken" würde? Sie scheint aber recht entspannt, also halte ich den Mann eher für ihren Gatten oder Bruder.
Sehr gern gelesen! :)
LG, eKy
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Danke, lieber Erich.
Ich habe das "unbekannt" geändert. An deine Bildsonette reicht es nicht heran, nicht einmal an meine.
Liebe Grüße von gummibaum
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ich lese das Gedicht, lieber Gum, ohne das Bild, denn die Metapher der Familie als Auge im Sturm ( das verschont bleibt, ist vortrefflich. Sie entspricht meinem Lebensbild, das die Famile als Einheit gegen alles andere im Fokus eines Lebens sieht. LG von Agneta
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Ja, so kann man es lesen, liebe Agneta.
Vielen Dank und lieben Gruß.
gummibaum