die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Ach Natur Vergissmeinnicht => Thema gestartet von: Erich Kykal am Oktober 09, 2021, 13:22:55
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Erneutes Welken überkommt die Bäume,
und schütter wird die blasse Blattfrisur,
und in die aufgetanen Zwischenräume
fällt kühle Sonne bis auf Waldes Flur,
lässt nur die Moose noch verschämt erglühen
in jenem satten Grün, das Winter leugnet,
jedoch vergeblich atmet ihr Bemühen:
Die Bilder sind dem Froste zugeeignet,
bis er sie sammeln kommt, wo bald kristallen
sein kaltes Reifgewand sich glitzernd breitet,
wenn spät im Herbst die tiefen Nebel wallen,
und er vom Berge in die Täler gleitet.
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Sehr schön, lieber Erich,
hast du die frostnahe Zeit und ihre Wirkung auf die Natur beschrieben. "Blattfrisur", "verschämt erglühen", "Reifgewand" finde ich besonders sprechend.
Hier ist es zwar deutlich kühler als noch letzte Woche, aber sonnig hell und erst ein Drittel der Bäume ist herbstfarben. Einzelne Blätter fallen, aber noch keinen Scharen. Die hört und sieht man dagegen am Himmel Richtung Süden fliegen.
Mit großer Freude gelesen.
Grüße und gute Wünsche von gummibaum
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Hi Gum!
Witztiges Detail: Das Gedicht oben schrieb ich heute vormittag, und heute abend gab der Wetterfuzzi von den Nachrichten bekannt, dass es morgen früh wahrscheinlich den ersten Morgenfrost bei uns gibt. O0 Cool!
Tja - ab jetzt ist die Saison der Herbstgedichte wieder mal offiziell freigegeben! ;) ;D
LG, eKy
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So hast du dein Gedicht genau zum richtigen Zeitpunkt geschaffen und eingestellt. Ich danke dir für den Startschuss zu neuen Herbstgedichten.
(Wir sind natürlich mit Gedichten zu Jahreszeiten und Natur längst nicht mehr zeitgemäß, Erich. Der heutige Mensch kennt Wald, See und Himmel ja nur noch aus dem Fernsehen, er lebt im Fahrstuhl, im Auto und Büro, ist on- oder offline, gibt Statements ab, liest Börsenberichte und macht Fitness.)
LG g
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Hi Gum!
Was denn - so viel Verbitterung heute? ;)
Zum Glück gibt es ja noch Fenster - selbst der bornierteste Stadtmensch bekommt doch noch Wetterabkühlung und Farbwechsel der Bäume mit! ;D
LG, eKy
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Ja, das war übertrieben, Erich. Aber ich treffe oft niemand, wenn ich stundenlang durch den Wald marschiere. Übrigens ist hier heute morgen erstmals Reif auf manchen Dächern, um 7 Uhr nur 1° C und Nebel. Ich muss den Zitronenbaum vom Balkon holen und weiß nicht wohin, denn er liebt den Winter hell und kühl, und in der Whg. ist es entweder hell und warm oder kühl und dunkel. Obwohl...im Treppenhaus...das ginge!
Dir einen schöne Sonntag.
Grüße von gummibaum
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Auch dir einen schönen Sonntag! (Für dich, Herr Pensionär, ist ja jetzt JEDER Tag Sonntag! ;) - Ach, wie ich dich beneide!!! ::))
LG, eKy
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sehr poetisch hast du die Frostahnung, die ein bisschen bedrohlich wirkt, beschrieben. Gekonnt die Wörter gesetzt. Sehr gerne gelesen mit lG von Agneta
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Hi Agneta!
Vielen Dank für den freundlichen Zuspruch! :)
LG, eKy