die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Im Gras wispert Hoffnung => Thema gestartet von: Erich Kykal am Oktober 16, 2021, 11:06:48
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Wir gleiten ab an unsern Silberbildern,
den Wunsch- und Sehnsuchtsorten ihrer Zeit,
die so perfekt und unerreichbar schildern,
wie unerfahren und verirrt wir waren,
als wir sie träumten, o so jung an Jahren,
in einer schwindenden Vergangenheit.
Wir gleiten ab an überhöhten Sockeln,
die niemals hielten, was der Seele galt,
auf denen uns, wie auf dem Mist den Gockeln,
ein Trieb befahl, uns eilig auszugeben,
als gäbe sonst es keinen Wert im Leben,
und alle Dinge wären ohne Halt.
Wir gleiten ab in eine sondre Stille,
die all das Abgelebte würdig trägt,
daraus uns einst ein Weg ward und ein Wille,
und lernen endlich, dass die wahre Schwere
uns nicht erwüchse durch das Ungefähre,
wenn nicht ein Ende käme, das sie wägt.
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Ja, lieber Erich,
in silbern gerahmten Bildern und auf überhöhten Sockeln können wir uns nicht begegnen und ehrbar machen. Dagegen bleibt uns, den Tod auf uns zu nehmen, und das verleiht uns die Würde dessen, der einem viel Stärkeren standhielt, eh er besiegt unterlag.
Schönes Gedicht!
Gruß von gummibaum
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Hi Gum!
Danke für die schönen Worte! :)
LG, eKy