die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: Erich Kykal am Dezember 03, 2021, 13:23:31
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Lauter der Augenblick, den ich umwerbe,
einsam und einzig, und doch schon vergangen,
während die täglichen Tode ich sterbe,
hilflos im Strömen des Lebens gefangen.
Lauter der Augenblick, den ich ersehne,
klarer und wahrer als jedes Erkennen,
das ich in Wünsche der Eitelkeit dehne,
die sich in mindere Bilder verrennen.
Lauter der Augenblick, der mich am Ende
frei macht von Irrtum in sterblichem Drange,
dass mir erlaubt ist, die bebenden Hände
fallen zu lassen von trauernder Wange.
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Lieber Erich,
ein verstrichener und erst im Tod wiederkehrender Augenblick ungetrübten Erkennens. Das veraltende "lauter" ist dem "klar" überlegen, da schon sein Klang eine Transparenz formt und es -wie im Gedicht gesagt- sowohl klar als auch wahr einbegreift.
Chapeau von gummibaum
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Hi Gum!
Vielen Dank für den gezogenen Hut! :) Ich bin ja ein Feund der "sterbenden" Sprachvielfalt und verwende gern die "alten" Begriffe. Sie machen unsere Sprache um soviel reichhaltiger und versatiler!
(Bist du sicher, dass "einbegreift" ein korrektes Wort ist?)
LG, eKy
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Ja
https://www.duden.de/rechtschreibung/einbegreifen
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Hi Gum!
Okay, aber worauf bezieht sich das "es" davor?
LG, eKy
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auf "lauter"
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Moin ihr beiden,
das Gedicht ist, wie sollte es auch anders sein, vom Feinsten. Danke für diese Art der Poesie.
Was dabei die Diskussion der "sterbenden" Sprachvielfalt" anbelangt, das ................war ein Nikolaus-Geschenk meiner Muse :-*
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1059863612
Einen zufriedenen Nachtgruß
Curd