die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Erich Kykal am April 07, 2022, 17:31:49
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Der Schadimir, der Schadimir,
der ist ein kaltes Mordgetier -
greift wie Neander gern zur Waffe,
um zu erobern wie ein Affe -
Schadimir Blutin!
Der Schadimir, der Schadimir,
sprach zu sich selber: Ich verlier
jetzt jede Achtung vor dem Leben,
um mich zum Halbgott zu erheben -
Schadimir Blutin!
Der Schadimir, der Schadimir,
entschloss sich weiter: Ich kastrier
die freie Presse, mache Meinung
zu wahreitsleugnender Verneinung -
Schadimir Blutin!
Der Schadimir, der Schadimir,
der träumte sich als großes Tier,
das anfällt, was es fressen möchte -
Ach Schadi – wenn so jeder dächte!
Schadimir Blutin!
Der Schadimir, der Schadimir
wird weitermachen dort wie hier,
denn seine Macht hängt an der Lüge,
mit der er heiligt seine Kriege -
Schadimir Blutin!
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Wow, Erich!
Ich musste leider laut lachen, obwohl es so todtraurig ist.
Erinnert an Struwwelpeters "Der Friederich, der Friederich..."
Sehr gern gelesen. Dir alles Gute.
LG g
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Hi Gum!
Die Form hier ist so starr und unbeweglich wie der Geist des Protagonisten - ich dachte mir: Das passt! ;) ;D >:D
Und Wortspiele mit Namen hab ich immer schon gern gemacht - vor allem mit jenen, von denen ich meinte, dass sie es eh nicht anders verdient gehabt hätten! ::) :o
Und ja: Der Anlass ist tieftraurig und ernst - aber so manche Menschen erreicht man eher mit ätzendem Sarkasmus denn mit Trauermiene.
LG, eKy - und danke für die guten Wünsche! :)
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Hallo Erich,
dein Gedicht wirkt echt kunstvoll und passend. Durch den Sarkasmus gewinnt man zum lyr. Ich Distanz. Das lenkt den Blick darauf, wie lächerlich er ist. (Was das Namensspiel ausdrückt.)
Dir einen schönen Abend!
Rocco
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Hi eKy!
Es wäre ja schön, wenn das System Putin eher heute als morgen implodieren würde, aber ich bin da leider nicht besonders optimistisch und das Lachen könnte uns da noch viel nachhaltiger abhanden kommen, als das derzeit schon der Fall ist... dennoch hat mich Dein Schmähgedicht über Putin sehr erfreut, die Refrain-artige Wiederholung der Namensverballhornung ist äußerst effektvoll das Gedicht bekommt dadurch einen sehr schönen Drive! Das gefällt mir wirklich richtig gut! :)
In diesem Sinn: Kraft sammeln für das, was noch auf uns zu kommt...
LG!
S.
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Hi Roc, Suf!
Man könnte es sich ja leicht machen und behaupten, das russische Volk an und für sich habe historisch betrachtet einen unseligen Hang zu autokratischer bis diktatorischer Herrschaft, so als bekäme es gern gesagt, wo's lanzugehen habe, oder wehre sich zumindest nicht sonderlich dagegen.
Aber das wäre natürlich zu kurz gegriffen und zu verallgemeinernd. Wie mutig mit aktivem Widerstand wären wir wohl, wenn solche gestapoartigen Zustände bei uns herrschten?
Das einzige, was man den Russen als Volksgemeinschaft vielleicht vorwerfen kann ist, dass sie scheinbar die "starken Männer" nie rechtzeitig genug kommen sehen, um noch wirkmächtig etwas gegen sie unternehmen zu können. Allzu leicht und unbelehrbar laufen sie dem mit den vollmundigsten Versprechungen nach - ohne Bedacht auf mögliche Konsequenzen.
Vielen Dank für eure Beiträge! :)
LG, eKy