die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Verbrannte Erde => Thema gestartet von: Mike S am Dezember 21, 2009, 17:46:32
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Mein Freund der Tod
Ich grüße Euch, Gevatter Tod!
Bin meines Lebens leid
und bitte Euch in meiner Not
um Hilfe, Eure Zeit.
Geleitet mich ins Schattenland,
die Ruhe dieser Welt,
zertrennt für mich das Lebensband,
auf dass der Vorhang fällt.
So kommt herbei und lasst mich ein,
nehmt alle Last von mir,
in Eurer Obhut möcht‘ ich sein
des Teufels Großwesir.
Gebt mir die Hand in dieser Stund‘,
die Pein mich endlos plagt,
zieht mich hinab in tiefen Schlund,
mein Geist, die Seele klagt.
Es kam der Tod, es ist vorbei,
die Blicke kalt und leer,
das Leben war, ich bin jetzt frei
und niemand quält mich mehr.
(c) Mike S
Dezember 2009
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Lieber Mike S,
man möchte glauben, dies Gedicht stamme von einem Dichter, der aufgrund der langen Lebenszeit des Lebens leid ward.
Weit gefehlt!
Hier schreibt ein junger Dichter, dem die Welt bisher nur Schmerz bereitete und dies in
diesem Gedicht
außerordentlich
in Verse faßte.
Man erkennt an der Todessehnsucht die empfindsame, untröstliche Seele.
"die Pein mich endlos plagt"
möchte ich anders sehen.
Da Pein mich endlos plagt
(Ursache)
oder
"wenn Pein.." zeitlich gesehen.
Mein vorläufiger Kommentar - heute -
von
cyparis
- immer-