die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Zwischen Rosen und Romantik => Thema gestartet von: gummibaum am Mai 20, 2023, 08:31:19
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Längst vergaß ich deinen Namen,
doch du warst wie heißer Sand
unter Mutters reifen Damen,
und dein Durst nach meinem Samen
hat sich mir ins Herz gebrannt.
Damals floh ich dein Begehren,
war noch knospend jung und scheu,
heute frag ich nach den schweren
Süßen, mich die Lust zu lehren,
ruf dein Bild an und bereu.
Doch was wär aus mir geworden,
hätte ich für dich gebrannt?
Wär ich nicht nach den Akkorden,
die im Rauschen Leises morden,
heute unfruchtbar wie Sand…
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Hi Gum!
eine 'reifere' Frau, die sich an den Sohn ihrer Freundin heranmacht? Pikant!
Eine üppige ältere Matrone, die junge Amazonen aussticht? Das würde Rubens freuen! Erinnert mich an Queens Hit: 'Fat Bottom Girls' (can make the rocking world go round)
Amüsiert gelesen, aber besonders die letzte Strophe hat es mit mit ihrer schwermütigen Frage angetan. Auch lyrisch ein Highlight! Chapeau!
LG, eKy
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Danke, lieber Erich,
für deine erfrischende Antwort.
Alles Liebe
g
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Ui - ja.... also das hab ich bis dato auch glatt überlesen, lieber gum!
Das ist wirklich eine erstaunliche coming-of-age-Episode mit offenkundig nachhaltiger Langzeitwirkung.
Hast Du absichtlich mit der Erwähnung von "Sand" in der letzten Strophe in gewisser Weise einen Bogen zur ersten Strophe gestaltet? Letztlich ist Sand ja eine Chiffre für Unbeständigkeit (etwa im Ausdruck "auf Sand bauen" oder im Bild der Sanduhr).
Bemerkenswert!
LG!
S.
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Lieber Sufnus,
danke, dass du hier noch hineingeschaut und kommentiert hast. Ich freue mich. Ja, genau, um den Bogen zu spannen. Heißer Sand am Anfang für Wüste/wüste Gefühle, am Ende für seelische Unfruchtbarkeit.
LG g