die Lyrik-Wiese
Blumenwiesen => Das Blöken der Lämmer => Thema gestartet von: gummibaum am Februar 03, 2025, 19:33:26
-
Der Wald ist still im Januar,
der Boden noch gefroren,
doch in der Eicheln großer Schar,
gefallen spät im letzten Jahr,
das Leben schon geboren.
Geplatzt die Schale, und ein Keim
daraus hervorgesprossen,
und jeder Spross im Blätterschleim
winkt lustig wie ein Schüttelreim
aus manchen Versepossen.
Zum Glück ist niemand hier im Wald,
ich kann die Eicheln wässern.
Doch meine fühlt sich plötzlich alt.
Sie schwört sich, ihre Keimgestalt
nach Vorbild zu verbessern.
Am Abend ist es schon passiert,
sie wurzelt in der Hose,
und setzt sich völlig ungeniert
mit Blatt und Eicheln reich garniert
vor mir, der flucht, in Pose…
-
Hi Gum!
Höchst frivol, die freche Eichelsprosse! ;D
Nur der Terminus 'Blätterschleim' erscheint mir kontrapoetisch, das ist für das beschriebene Bild einfach zuviel 'Igitt-Faktor'.
Sehr gern gelesen! Im Kartenspiel wärst du dann wohl der Eichel-Bube ... ;) >:D
LG, eKy
-
Danke, lieber Erich. Eichelbube klingt süß.
Statt Schleim ginge Seim oder Heim, statt flucht auch staunt... mir sind auch an anderen Stellen noch einige Alternativen eingefallen.
Was ich botanisch interessant finde, ist, dass Eicheln nach dem Abfallen ca. 6 Wochen Kälte brauchen, damit sie keimen können. Das verhindert wohl ein verfrühtes Keimen am Baum. Was sich biochemisch während dieser Kältephase in ihnen ändert, konnte ich nicht klären.
Liebe Grüße von gummibaum
-
Hi Gum!
Interessant, aber ich denke, wer sich heirher verfügt, um Gedichte zu lesen, wird sich ohnehin eher nicht bis in diese biologisch-botanische Detailgenauigkeit in die Sache vergraben wollen. ;)
LG, eKy