die Lyrik-Wiese

Blumenwiesen => Drum Ehrlichkeit und Edelweiß => Thema gestartet von: Erich Kykal am Mai 18, 2025, 11:54:28

Titel: Sozial unbeholfen
Beitrag von: Erich Kykal am Mai 18, 2025, 11:54:28
Wie ein Waldkind, das verschüchtert
zwischen hohen Häusern steht,
fühlt mein Geist, wo er ernüchtert
unter seinesgleichen geht.

Fremd sind mir die Stadtgedanken,
einer Menge Halt und Hut,
und ihr Durcheinanderranken
tut mir weder wohl noch gut.

Zuviel, das die Sinne foltert,
zuviel, was sich an mich drängt,
wo ein Stimmenwirrwarr poltert,
sich mit jenem Ruch vermengt,

der verführen will und leiten,
was betäubt in Massen lebt,
wo sich unter stetem Streiten
keiner je daraus erhebt.

Wie das Waldkind will ich fliehen
in der Bäume Acht und Stille.
Mensch der Städte – lass mich ziehen,
denn zu häusig ist dein Wille.
Titel: Re: Sozial unbeholfen
Beitrag von: gummibaum am Mai 26, 2025, 00:02:31
Das kann ich gut verstehen, lieber Erich.

Stille und Stimmen der Natur sind Quellen, die den Geist erfrischen. Stadt und Gesellschaft versetzen in Stress und fordern zu einem entfremdenden Dasein auf.

Sehr gern gelesen.

LG g
Titel: Re: Sozial unbeholfen
Beitrag von: Erich Kykal am Mai 27, 2025, 19:00:04
Hi Gum!

Danke für die freundliche Deutung. Ja, von frei flottierenden Menschenkläueln bin ich rasch überfordert, umso mehr jetzt, da ich keinen Berufsstress mehr habe, der mich einigermaßen 'gelevelt' gehalten hat, was soziale Interaktion anbelangt, dort wenigstens in einem festen Regelsystem gebunden, das mich zugleich aber auch immer wieder ausgebremst und geärgert hat.

Ich vermisse nichts!

LG, eKy